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Dritter Weg womöglich mit neuer Richtung – Caritas im Bistum Fulda erhofft konstruktive außerordentliche Delegierenversammlung

Fulda, Eichstätt, Freiburg. In der 7. Delegiertenversammlung des Deutschen Caritasverbandes, die Mitte Oktober in Eichstätt stattfand, beauftragten die Delegierten den Vorstand des Deutschen Caritasverbandes eine außerordentliche Delegiertenversammlung zu Beginn des neuen Jahres einzuberufen, welche dann über eine mögliche Änderung der Ordnung der Arbeitsrechtlichen Kommission des Deutschen Caritasverbandes entscheiden soll.

Ursächlich hierfür ist die bundesweit massive Unzufriedenheit über die Ausgestaltung der Tarifpolitik der zuständigen arbeitsrechtlichen Gremien im so genannten Dritten Weg. Dabei war erst vor ca. zwei Jahren die Ordnung der Arbeitsrechtlichen Kommission (AK) im Deutschen Caritasverband umfassend und nach zähem Ringen reformiert worden. Die am 20. März 2007 von der Delegiertenversammlung beschlossene Reform diente der Zielsetzung, eine Regionalisierung der Beschlusskompetenzen über die in den Einrichtungen des Deutschen Caritasverbandes geltenden AVR zu schaffen.

Die vorher bundesweit zuständige Arbeitsrechtliche Kommission wurde durch eine Bundeskommission ersetzt, bestehend aus einer Beschlusskommission und einer Verhandlungskommission sowie sechs Regionalkommissionen, die im Rahmen einer von der Bundeskommission festgelegten Bandbreite über die Höhe der Vergütung, Arbeitszeit und Erholungsurlaub zu beschließen haben.

Doch bisher haben die Regionalkommissionen von ihren neuen Kompetenzen, sparten- und regionenbezogene Regelungen zu schaffen, mangels entsprechender Mehrheiten sehr wenig Gebrauch gemacht. Die Ursachen hierfür sind vielfältig, die Folgen teilweise weitreichend, wie im Bistum Hildesheim die Übertragung von katholischen Einrichtungen der Altenhilfe in die Trägerschaft der Diakonie in diesem Jahr zeigte.

Dr. Markus Juch, Diözesan-Caritasdirektor in Fulda, erachtet sparten- und regionenbezogene Lösungen in der Caritas als unbedingt nötig: „Dies gilt für die Caritasarbeit in Deutschland grundsätzlich, besonders in Zeiten der Krise. Dies gilt auch im Speziellen für die Caritas im Bistum Fulda. Ökonomischer Druck in den sozialen Einrichtungen der Caritas, hervorgerufen durch Stillstand in den Regionalkommissionen, ist unverantwortlich. Ein ‚Weiter so wie bisher’ kann und darf es nicht geben!“

Beim Caritasverband für die Diözese Fulda erwarte man daher mit Spannung das Ergebnis der angekündigten außerordentlichen Delegiertenversammlung in Berlin. (cif)

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