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Anderssein bei Adoptivkindern durch Herkunft, Familie oder Hautfarbe / Informationsveranstaltung der Adoptionsvermittlungsstelle im Hünfelder Bonifatiuskloster

Hünfeld. Identitätsbildung bei Adoptivkindern war das Thema einer Informationsveranstaltung, zu der die gemeinsamen Adoptionsvermittlungsstelle der Landkreise Fulda und Hersfeld-Rotenburg sowie der Stadt Fulda in das Bonifatiuskloster nach Hünfeld eingeladen hatte. Die Familientherapeutin und Ethnologin Dr. Nischak aus Tübingen arbeitete mit den Teilnehmern zu kulturellen Unterschieden zwischen Adoptivkindern und Adoptiveltern. Hierbei ging es um die Frage nach den Voraussetzungen, damit der Prozess der Identitätsbildung bei Adoptivkindern positiv verläuft.

Als entscheidenden Faktor für eine positive Identitätsbildung nannte sie, dass kulturelle Identität erlernt werde. Wenn es gelinge, kulturelle Verschiedenheit in der Familie zu akzeptieren und mit dieser Offenheit, Wertschätzung und Toleranz zu begegnen, dann bedeute Anderssein Bereicherung und führe zum Wachstum innerhalb der Familie.

Ines George und Irmgard Pappert von der gemeinsamen Adoptionsvermittlungsstelle berichteten, dass sowohl Jugendliche und junge Erwachsene als auch alte Menschen die Adoptionsberatung aufsuchten, um nach ihrer Herkunft zu forschen. Identitätsbildung sei eine Entwicklungsaufgabe für jeden Menschen. Die Frage nach der eigenen Identität werde in der Pubertät und Adoleszenz virulent, bleibe jedoch ein lebenslanger Prozess. Bei adoptierten Kindern und Jugendlichen kämen jedoch weitere Aufgaben wie die Auseinandersetzung mit zwei Kulturen sowie das Erleben der Andersartigkeit in Aussehen, Charakter oder Hautfarbe hinzu.

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