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Bundesweit einmalig: Staatlich anerkannte Ausbildung zum Osteopathen / Berufsbegleitende Weiterbildung startet im September 2010

091008_Schwarzerden

Gersfeld / Bitburg. Als bundesweit erste Bildungseinrichtung will die Schule und Rhön-Akademie Schwarzerden in Gersfeld in Zusammenarbeit mit dem Institut für angewandte Osteopathie (IFAO) künftig Physiotherapeuten, Masseuren und medizinischen Bademeistern sowie Heilpraktikern und Ärzten eine staatlich anerkannte Ausbildung zum Osteopathen ermöglichen. Der Ausbildungsgang soll zum 1. September 2010 in Schwarzerden eingerichtet werden.

Eine Kooperationsvereinbarung, die am vergangenen Wochenende durch Ursula Gottwald, Geschäftsführerin Schwarzerden Rhön e.V., Peter Becker, Pädagogischer Leiter der Schule und Rhön Akademie Schwarzerden, Daniel Drösch, Manager des IFAO Bitburg, und Werner Langer, IFAO-Direktor, unterzeichnet wurde, besiegelt die Zusammenarbeit beider Bildungseinrichtungen. Gleichzeitig wurde ein neuer Weiterbildungsträger aus der Taufe gehoben, das Institut für angewandte Osteopathie/Schwarzerden.

Die Osteopathie gilt als Verfahren der Alternativ- oder Komplementärmedizin. Osteopathen diagnostizieren und behandeln Funktionsstörungen ausschließlich mit ihren Händen. Begründer der Osteopathie ist der amerikanische Arzt Dr. Andrew Taylor Still, der Ende des 19. Jahrhunderts in Kirksville (Missouri) die American School of Osteopathie gründete. Während der Beruf des Osteopathen in den USA und in zahlreichen Ländern Europas rechtlich anerkannt ist, ist in Deutschland weder die Berufsbezeichnung geschützt noch die Aus- und Weiterbildung staatlich geregelt. Die einzige Ausnahme bildet derzeit das Bundesland Hessen.

Seit November 2008 gibt es dort eine, vom Hessischen Sozialministerium erlassene, Weiterbildungs- und Prüfungsordnung im Bereich der Osteopathie (WPO). Die WPO ermöglicht den hessischen Osteopathie-Schulen, sich staatlich anerkennen zu lassen und für ihre Absolventen den Titel „staatlich anerkannter Osteopath“ zu sichern.

Das Institut für angewandte Osteopathie/Schwarzerden will in Kürze einen entsprechenden Antrag beim Hessischen Ministerium für Arbeit, Familie und Gesundheit sowie beim Regierungspräsidium Darmstadt stellen, um die erste staatlich anerkannte Ausbildungsstätte für Osteopathen zu werden. „Wir erhoffen uns durch die Anerkennung der Ausbildung auch eine Anerkennung des Berufes, so wie es in anderen Ländern schon der Fall ist“, erklärt IFAO-Direktor Werner Langer. Die inhaltliche Verantwortung für die berufsbegleitende Ausbildung obliegt dem IFAO, das seit zwölf Jahren Osteopathen ausbildet und dessen Dozenten -  praktizierende Osteopathen oder Ärzte – über mehrjährige Lehrerfahrung verfügen.

„Wir sind sicher, dass wir mit dem IFAO einen Partner haben, der sehr kompetent arbeitet, der langjährige Erfahrung mitbringt und der in der Vergangenheit unter Beweis gestellt hat, dass er in der Lage ist, die Kriterien, die das Land Hessen aufgestellt hat, zu erfüllen”, betont Peter Becker für die Rhön-Akademie Schwarzerden.

Die Ausbildung zum Osteopathen dauert vier Jahre und umfasst insgesamt 45 dreitägige Seminare zu je 330 Euro. Die Absolventen erhalten ein Zertifikat des Bildungsträgers, ein staatliches Zeugnis und eine staatliche Anerkennungsurkunde.

Nach den Plänen der Kooperationspartner soll der neue Ausbildungsgang im September nächsten Jahres mit 20 bis 30 Studenten starten. Wer Interesse hat oder weitere Informationen benötigt, kann sich mit Herrn Peter Becker telefonisch unter 06654/91844-0 oder per E-Mail: info@schwarzerden.de in Verbindung setzen.

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