Fulda. Täglich fahren im Landkreis rund 12.600 Schülerinnen und Schüler mit Schulbussen zum Unterricht. Doch Drängeleien beim Ein- und Aussteigen, Streit um Sitzplätze, Beschimpfungen, Rangeleien und Vandalismus sind trotz der großen Anzahl an beförderten Schülern kein Problem. Denn Kreisschulverwaltung, Polizei und Regionaler Verkehrsdienst arbeiten Hand in Hand, um größtmögliche Sicherheit im Schulbusverkehr zu gewährleisten. Dazu gehört auch der Einsatz von rund 550 Schulbuslotsen, die im Bus mitfahren und vor, während sowie nach der Fahrt für Sicherheit und Ordnung sorgen.
Einsatz zeigt Wirkung
Die Schulbuslotsen sind alltäglich im Einsatz, um Gefahrensituationen entgegenzuwirken und eine sichere und konfliktfreie Fahrt mit dem Schulbus zu gewährleisten. Mit Erfolg, wie Engelbert Auth vom Regionalen Verkehrsdienst betont: „Die Schulbuslotsen sind für die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler im Schulbusverkehr eine wichtige Stütze. Die Zahl der Streitigkeiten und Rangeleien hat durch den Einsatz der Schulbuslotsen stark abgenommen.“
Die ersten Schulbuslotsen kamen 1994 in Hilders und Hofbieber zum Einsatz, seit 2002 wird das Konzept flächendeckend umgesetzt. Eingesetzt werden geeignete Schülerinnen und Schüler ab der achten Klasse, die verantwortungsvoll und besonnen handeln und von ihren Lehrern für diese Tätigkeit vorgeschlagen werden. Mittlerweile sind die Schulbuslotsen fester Bestandteil der Schülerbeförderung und aus dem Schulbusverkehr nicht mehr wegzudenken. „Die Schulbuslotsen sind inzwischen unter ihren Mitschülern voll anerkannt, und wir haben an manchen Schulen deutlich mehr Interessenten als wir Lotsen benötigen“, beschreibt Felix Gaul, Fachdienstleiter Schulen des Landkreises Fulda, die Akzeptanz des Projektes.
“Ordung ist das halbe Leben”
Durch die Arbeit der Schulbuslotsen wird die Sicherheit an den Haltestellen und im Bus unterstützt. Die Schulbuslotsen sorgen für ein geordnetes Ein- und Aussteigen, sind während der Fahrt für ihre Mitschüler da und nehmen bei Konfliktsituationen Kontakt zum Fahrer auf. „Die Lotsen sorgen auch dafür, dass Plätze nicht freigehalten und die Notausgänge nicht durch Ranzen versperrt werden“, erläutert Rüdiger Seifert, Sachgebietsleiter für Schülerbeförderung. Durch einen farbigen Armclip sind die Helfer leicht auszumachen und für ihre Mitschüler jederzeit erkennbar.
„Die Jugendlichen haben viel zu tun, wenn sie ihre Aufgabe gewissenhaft erfüllen“, betont Auth. Als Anerkennung für dieses Engagement organisiert und finanziert die der Landkreis Fulda für die Schulbuslotsen einmal im Jahr einen Ausflug in einen Freizeitpark. Darüber hinaus erhalten die Schulbuslotsen als Würdigung für die freiwillig geleisteten Dienste ein Zertifikat über die Dauer ihrer Tätigkeit, was sich bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz als Pluspunkt erweisen kann.
Im Bereich der Schulbussicherheit nimmt der Landkreis Fulda eine Vorreiterrolle ein. „Viele andere Schulträger kommen auf uns zu, weil sie das Projekt übernehmen möchten“, freut sich Felix Gaul über den Erfolg des Konzepts. Rund die Hälfte der hessenweit 1.100 eingesetzten Schulbuslotsen ist im Landkreis Fulda tätig. Und auch die Qualität der Arbeit ist hoch, wie die heimischen Schulbuslotsen bei hessenweiten Wettbewerben immer wieder unter Beweis stellen. Bei dem Buslotsen-Landeswettbewerb im vergangenen Jahr stellte der Landkreis Fulda den Sieger, insgesamt waren unter den ersten fünf Platzierten vier Buslotsen aus dem Landkreis.