Fulda. Morbus Crohn und Colitis ulcerosa zählen zu den chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED). Es handelt sich um chronische Krankheiten, die die Patienten in der Regel lebenslang begleiten, die Lebenserwartung aber nicht beeinträchtigen. Für Betroffene ist es deshalb wichtig, mit ihrer Erkrankung richtig umgehen zu lernen und in ihrem sozialen Umfeld Verständnis zu finden. Dazu sind Informationen notwendig. Deshalb veranstalten das Kompetenznetz Darmerkrankungen und die Deutsche Morbus Crohn/Colitis ulcerosa Vereinigung (DCCV e.V.) am Freitag, dem 16. Oktober 2009, den ersten gemeinsamen Crohn & Colitis-Tag. Mit bundesweiten Aktionen sollen an diesem Tag die chronischen Darmkrankheiten in den Fokus gerückt werden. Im Mittelpunkt stehen Aufklärung, Versorgung und die damit verbundene verbesserte Lebensqualität der Betroffenen sowie die Förderung der Forschung.
„begehbares Darmmodell“
In Fulda findet die Veranstaltung im Foyer des Herz-Jesu-Krankenhauses statt, das ab 10:00 Uhr für alle Interessierten geöffnet ist. An verschiedenen Ständen informieren Experten umfangreich zu chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Zudem gibt ein großes „begehbares Darmmodell“ Einblick in die Vorgänge, die sich bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa im Darm abspielen.
Um 17:00 Uhr beginnt ein gut zweistündiges Patientenseminar, das die Gelegenheit bietet, in Vorträgen und Diskussion das neueste zur Behandlung zu erfahren, wie man sich beispielsweise in der Schwangerschaft verhält oder was bei Komplikationen zu tun ist. Auch sozialmedizinische Aspekte werden eingehend besprochen. Es referieren Prof. Dr. Joachim Glaser, Chefarzt der Abteilung Innere Medizin, Gastroenterologie und Diabetologie des Herz-Jesu-Krankenhauses, ltd. Oberarzt Dr. Klaus Stienecker sowie Hans-Jürgen Otto vom Vorstand der DCCV Landesverband Hessen e.V.. CED-Betroffene, Angehörige und Interessierte sind herzlich zu der Veranstaltung eingeladen. Der Eintritt ist frei.
Hintergrund: Über 300.000 Menschen in Deutschland haben Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa. Der Crohn kann den gesamten Verdauungstrakt befallen, während die Colitis auf den Dickdarm beschränkt ist. Die Patienten leiden an Bauchkrämpfen, zum Teil blutigen Durchfällen, bisweilen Darmverengungen und -verschlüssen, Fistelbildungen sowie oft auch an Begleiterkrankungen beispielsweise der Leber, der Augen, der Haut, der Knochen und Gelenke. Bei den meisten werden im Krankheitsverlauf eine oder mehrere Operationen notwendig. Heilbar sind die beiden chronischen Darmentzündungen bis heute in der Regel nicht.