Alsfeld. Schon die fünfte Ausbildungsmesse im vergangenen Jahr in Lauterbach wartete mit Rekorden auf – aber die Nummer sechs des “Marktplatzes Ausbildung” in der Max-Eyth-Schule in Alsfeld konnte am Freitag noch mal deutlich “eins draufpacken”: 1500 Schülerinnen und Schüler – drei Viertel davon aus den Klassen, die im kommenden Jahr ihren Schulabschluss machen – informierten sich bei 54 Ausstellern – so viele waren es noch nie, die meisten davon heimische Unternehmen. Die jungen Leute konnten sich über fast 130 verschiedene Berufe informieren. Die Max-Eyth-Schule und die Albert-Schweitzer-Schule platzten aus allen Nähten. Zu den Gästen bei der Eröffnungsveranstaltung zählten viele Unternehmer, Wirtschaftsfachleute, Kommunal- und Kreispolitiker sowie alle drei Vogelsberger Landtagsabgeordneten – Kurt Wiegel, Manfred Görig und Mario Döweling – sowie Bundestagsabgeordneter Rüdiger Veit.
“Der Markplatz Ausbildung ist eine Ermutigungsbörse, die unserer Region gut tut”, sagte Vizelandrat Gerhard Ruhl in seiner Eröffnungsrede und appellierte gemeinsam mit Claudia Galetzka, der neuen Schulleiterin der Max-Eyth-Schule, und Thomas Schaumberg, Geschäftsführer der Vogelsberg Consult, sowohl an die Jugendlichen als auch an die Firmen, “hier alle verfügbaren Chancen zu nutzen”. Der Marktplatz Ausbildung solle dazu beitragen, dass Azubi und Ausbildungsbetrieb besser zusammen passen, betonte Thomas Schaumberg. Die Messe biete hervorragende Gelegenheiten, nicht nur Berufe, sondern auch gleich die entsprechenden Firmen kennen zu lernen und ins Gespräch zu kommen, beispielsweise zwecks Vereinbarung eines Praktikum zum “Hineinschnuppern”.
Denn zum einen könnten die jungen Menschen eindrucksvoll erleben, dass es viel mehr Berufe gibt als viele glauben. Zum Anderen müsse die Wirtschaft deutlich mehr ausbilden, und zwar um ihren Fachkräftenachwuchs zu sichern. Der Mangel an Fachkräften sei schon jetzt offenkundig. “Viele Firmen klagten bereits jetzt über Fachkräftemangel, sagte Gerhard Ruhl. Er könne die Unternehmen nur dringend dazu aufrufen, “diesen Mangel selbst zu beheben, nämlich durch Ausbildung der eigenen Leute. Da weiß man, was man hat”, machte der Vizelandrat deutlich.
Veranstalter der Messe war die Kommunale Vermittlungsagentur (KVA) in enger Kooperation mit den beiden genannten Alsfelder Schulen. KVA-Projektleiter Hans-Ulrich Merle sagte: “Der Marktplatz beweist: im Vogelsberg denkt man in Netzwerken, schaut man gemeinsam optimistisch nach vorn.” Den Klienten der KVA könne auf dieser Messe ein “ganzer Strauß von Möglichkeiten angeboten werden.”
Für die Organisation verantwortlich war wie in den Vorjahren die Vogelsberg Consult GmbH, dessen Geschäftsführer Thomas Schaumberg den jungen Leuten “Neugier und Mut” wünschte und gleichzeitig seinem Team um Diplom-Volkswirt Harald Finke herzlich für den “kraftvollen Einsatz” und der Verkehrsgesellschaft Oberhessen (VGO) für die Logistik des Bustransfers von über 900 Schülern dankte.