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Film “Wüstenblume” ab 26.09. im Cinestar – Spendenaktion für das „Fulda-Mosocho-Projekt“

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Fulda. Weltweit leben 150 Millionen Frauen und Mädchen, die dem grausamen Ritual der Genitalbeschneidung zum Opfer gefallen sind – jährlich wird die Praktik an weiteren 3 Millionen jungen Mädchen verübt. Um diesem Leid ein Ende zu setzen, hat die Fuldaer Organisation „Lebendige Kommunikation mit Frauen in ihren Kulturen e.V.“ (Lebkom e.V.) in Zusammenarbeit mit dem Center for PROFS das „Fulda Mosocho-Projekt“ ins Leben gerufen. CineStar freut sich, dieses Projekt bundesweit in 30 Städten und auch in Fulda im Rahmen der Vorstellungen von „Wüstenblume“ am Samstag, den 26. September ab 16:30 Uhr, unterstützen zu dürfen.

Die Initiative zu dieser Spendenaktion, die von Augsburg im Süden Deutschlands über Lübeck im Norden, Berlin im Osten und Köln im Westen läuft, ging vom Fuldaer Cinestar-Leiter Frank Kaspar aus. Realisiert wird der Aktionstag durch das vom Verein LebKom aufgebaute bundesweite Netz Ehrenamtlich Aktiver, die an diesem Tag in den Kinofoyers mit Informationstischen und verschiedenen Aktivitäten im Einsatz sind. Die meisten von ihnen waren schon selbst vor Ort in Kenia und können praxisnah von der Arbeit des Projektes berichten. Im Fuldaer Cinestar-Foyer wird zudem ab 26.09 eine Ausstellung zum Fulda-Mosocho-Projekt zu sehen sein, die Spendenaktion findet zudem auch am So. den 27.09.09 statt.

090923_MHT_WDEs ist ein grausames Ritual, das Millionen von Frauen lebenslang traumatisiert: Um gefährdete Mädchen und Frauen nachhaltig, d.h. ihr Leben lang, vor der Genitalbeschneidung zu retten, hat die Lebkom e.V. im Jahr 2002 mit Anlauffinanzierung der EU und der Kindernothilfe das „Fulda-Mosocho-Projekt“ gestartet. Die Initialzündung gaben Männer und Frauen der Kisii-Ethnie im Westen Kenias – ein engagiertes Projekt, das bereits innerhalb weniger Jahre 15.000 Mädchen und Frauen vor dem Ritual bewahren und die Beschneidungsrate von 98 % auf unter 30 % senken konnte. Nun wollen Aktive zusammen mit den Mitarbeiterinnen von LebKom in drei Nachbarregionen von Mosocho gehen, in denen 35.000 Mädchen akut bedroht sind. In Seminaren lernen diejenigen, die Verantwortung für die Mädchen tragen, sie vor dem Ritual zu schützen, so dass die Mädchen ein Leben lang unversehrt bleiben dürfen.

Auch in Deutschland gilt es, Migrantenfamilien zu erreichen und Hand in Hand mit ihnen Tausende bedrohte Mädchen zu bewahren wie in Kenia. LebKom leitet hierzu nun auch in Deutschland erste Schritte ein.

Als Sprecherin des Deutschen Netzwerkes INTEGRA, das unter der Schirmherrschaft von Dr. Horst Köhler steht, und das weltweit für die Überwindung der weiblichen Genitalverstümmelung kämpft, setzt sich der Fuldaer Verein in Zusammenarbeit mit Bundesministerin Heidemarie Wiezcorek-Zeul  für einen Nationalen Aktionsplan ein. Damit die Arbeit des Lebkom e.V. weiterhin effektive Hilfe leisten kann, ist das Projekt auf finanzielle Unterstützung angewiesen – jede Spende hilft.

CineStar unterstützt die Initiative mit einer Vorführung des Films „Wüstenblume“, der Verfilmung der Autobiografie von Waris Dirie. Mit ihrem Buch rief das Supermodel 1997 eine internationale Protestbewegung gegen die in vielen Ländern übliche Frauenbeschneidung ins Leben, von der sie selbst betroffen ist. Bis 2003 wirkte Dirie als UN-Sonderbotschafterin gegen die Verstümmelung weiblicher Genitalien (FGM Female Genital Mutilation), 2002 gründete sie die Waris Dirie Foundation. Regisseurin Sherry Horman hat nun Diries Buch, das weltweit über 50 Millionen Mal verkauft wurde, in enger Zusammenarbeit mit der Autorin verfilmt:

Im ständigen Kampf ums Überleben wächst Waris (Liya Kebede) in der somalischen Wüste Afrikas auf und soll mit 13 Jahren eine Zwangsehe eingehen. Das rebellische Mädchen flieht nach London. Hier erlebt Waris zum ersten Mal einen normalen, selbst bestimmten Alltag: Ein Märchen wird wahr, als das Nomadenmädchen eine glamouröse Modelkarriere startet. Doch bei allem Erfolg wird Waris immer wieder von den Schatten ihrer Vergangenheit eingeholt. Auf dem Höhepunkt ihrer Karriere erzählt sie in einem Interview von der grausamen Tradition der Frauenbeschneidung, deren Opfer sie selbst als kleines Mädchen wurde. Die Veröffentlichung löst eine Welle von Mitgefühl und Protest aus und Waris entschließt sich, ihr Leben dem Kampf gegen dieses Ritual zu widmen…

CineStar freut sich am 26. September ganz besonders auf zahlreiche Besucher des Films „Wüstenblume“, denn neben einem außergewöhnlichen Kinoerlebnis haben die Gäste auch noch die Möglichkeit, das „Fulda-Mosocho-Projekt“, das für seine erfolgreiche Arbeit international bekannt ist, mit einer Spende zu unterstützen. Mit nur 5 € im Monat kann das Fulda-Mosocho-Projekt innerhalb eines Jahres ein kenianisches Mädchen retten.

Mehr Information auch unter www.fulda-musocho-project.com

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