Vogelsbergkreis. Verkehrsunfall, Herzinfarkt, regionale Katastrophe oder überregionale Krise – das Gefahrenabwehrzentrum mit der zentralen Leitstelle im Landratsamt Lauterbach muss immer voll arbeitsfähig sein. Auch bei einem totalen Stromausfall. “Wir dürfen bei unserer Kernaufgabe, Gefahren von der Bevölkerung abzuwenden, nicht Teil einer Krise werden, sondern wir müssen sie bewältigen – gerade in einem Katastrophenfall, der auch einen totalen Stromausfall beinhalten kann”, unterstrich Gefahrenabwehrchef Werner Rinke gestern Abend während einer Übung mit dem Technischen Hilfswerk, der IuK-Gruppe Einsatzleitwagen (ELW) 2 und dem Malteser Hilfsdienst (MHD). Man müsse in einer Krise “zur Not autark, also unabhängig von der öffentlichen Stromversorgung sein”.
Gute Zusammenarbeit
Der für Rettungsdienst und Katastrophenschutz verantwortliche Kreisbrandinspektor teste im “Echtbetrieb” gleich mehrere Varianten. Das Szenario: im gesamten Landratsamt einschließlich Leitstelle fiel am späten Mittwoch Nachmittag der Strom aus – komplett (die Stadtwerke Lauterbach unterbrachen tatsächlich jegliche Stromzufuhr). Zunächst lief dann nahtlos die Leitstelle mit einer hausinternen Notstromversorgung weiter. Gleichzeitig forderte Rinke – für eine möglicherweise längerfristig notwendig werdende Stromversorgung – den Lkw mit Stromgenerator des Technischen Hilfswerks herbei – was hervorragend klappte. Außerdem positionierte der Gefahrenabwehrchef zusätzlich den Einsatzleitwagen 2 – für den Fall der Fälle eine mobile, voll einsatzfähige Leitstelle und die Verpflegungsgruppe des MHD.
Das Diesel-Aggregat des THW lieferte dann dauerhaft genügend Strom, damit der Einsatzleitrechner (der alleine rund 4000 Watt je Stunde “zieht”) sowie sämtliche Rechner und weiteren logistischen Anlagen in der Leitstelle und im Katastrophenschutzzentrum seinen Dienst tun konnten. Rinke lobte die “ausgezeichnete Zusammenarbeit” mit den ehrenamtlichen Kameraden von THW und MHD sowie mit den Fachleuten der Stadtwerke. Die Bevölkerung könne sich jederzeit darauf verlassen, das erforderliche Einsätze auch unter schwierigsten Bedingungen vernünftig koordiniert werden könnten. Hierzu zähle auch ein “drittes Sicherungssystem” durch den Notfunk. Hessenweit beispielgebend arbeiteten seine Dienststelle und die Feuerwehren mit den Funk-Amateuren zusammen.