Vogelsbergkreis. Um die Erhöhung der Chancen auf dem Arbeitsmarkt kümmerte sich erneut die Kommunale Vermittlungsagentur des Vogelsbergkeises (KVA). Fünf Männer und eine Frau haben sich auf Radlader, Mobilbagger, LKW und anderen Baufahrzeugen trainieren lassen – jetzt beherrschen sie nicht nur die Baumaschinen sondern auch die zugehörige Theorie. Nach erfolgreicher Prüfung vor der IHK erhielten die zukünftigen Baumaschinenführer/innen ihren Befähigungsnachweis zum Führen von Erdbaumaschinen.
Die rechtlichen Anforderungen an Baumaschinenführer waren in der Vergangenheit sehr niedrig angesetzt. “Während man für jedes Mofa oder für jeden kleinen Anhänger hinter einem PKW spezielle Führerscheine haben muss, war die Messlatte zum Einstieg als Baumaschinenführer äußerst niedrig angesetzt”, berichtet Arno Stumpf, Mit-Organisator und Fahrlehrer der Fahrschule AS in Alsfeld. “Geändert wurde das erst mit der Berufsgenossenschaftlichen Vorschrift für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit.”
Mit dem selbstständigen Führen oder Warten von Erdbaumaschinen dürfen nur Personen beschäftigt werden, die das 18. Lebensjahr vollendet haben, körperlich und geistig geeignet sind, im Führen oder Warten der Erdbaumaschine unterwiesen sind und ihre Befähigung hierzu dem Unternehmer gegenüber nachgewiesen haben. Außerdem müssen sie die ihnen übertragenen Aufgaben zuverlässig erfüllen und vom Unternehmer zum Führen oder Warten der Erdbaumaschine bestimmt sein.
Um diese Eignung zu überprüfen und den geforderten Nachweis darüber zu erwerben hat Holger Will von der Kommunale Vermittlungsagentur (KVA) die Fahrschule AS – Arno Stumpf und den Garten- und Landschaftsbaubetrieb Paries in Romrod-Zell als Ausbildungspartner gewinnen können. Die Firma Paries stellte Mobilbagger, Radlader und LKW zur Verfügung, um das Auf- und Abladen von Erdaushub zu üben. Das Praxistraining wie auch die abschließende Prüfung fanden auf dem Gelände der Firma Stehr Baumaschinen in Schwalmtal-Storndorf statt – ideal für die Prüflinge auch deshalb, weil die benötigten Baufahrzeuge unkompliziert auf dem Firmengelände zur Verfügung gestellt werden konnten.
Nach einigen Stunden auf den Maschinen und Unterricht zu Themen wie Arbeits- und Betriebssicherheit beim Arbeiten mit Erdbaumaschinen, Fahr- und Laufwerke der Maschinen, Grundlagen der Hydraulik und Pneumatik, Wartung und Pflege sowie Erkennen und Beseitigen einfacher Störungen konnten alle sechs Teilnehmer/innen ihr IHK-Zertifikat “Befähigungsnachweis zum Führen von Erdbaumaschinen nach BGR 500” in Empfang nehmen.
Der nächste Baumaschinenführerkurs soll voraussichtlich im Herbst stattfinden.
“Die KVA ist sehr an solchen Qualifizierungspartnerschaften interessiert, wie wir sie hier vorfinden”, unterstreicht Bereichsleiter Hans-Ulrich Merle von der Kommunalen Vermittlungsagentur. “Wenn bestimmte Qualifikationen in Betrieben verlangt werden, macht eine solche Partnerschaft aller Akteure ausgesprochen großen Sinn: Mit der Ausbildung gemäß der vom Arbeitsmarkt gestellten Anforderungen steigen auch die Chancen auf dauerhafte Integration.” An einer Qualifizierungspartnerschaft interessierte Betriebe können bei der KVA unter Telefon 06641 977-240 jederzeit gerne ihren Bedarf anmelden.