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Staatsminister Jürgen Banzer besucht Klinikum Fulda zur offiziellen Einweihung der Endoskopie und Notaufnahme

090825_endoskopieFulda. Mit einem Festakt haben Staatsminister Jürgen Banzer und die Vertreter des Klinikums Fulda die neuen Räumlichkeiten der Endoskopie sowie der Interdisziplinären Notaufnahme offiziell eingeweiht. Im Rahmen des Festaktes – mit anschließender kirchlicher Segnung der neuen Räume durch die Klinikseelsorger Bruder Raphael und Pfarrerin Sonja Panhoff – betonte Oberbürgermeister Gerhard Möller bei seiner Begrüßungsrede: „Mit Stolz und Freude können wir die Einweihung der Notaufnahme und der Endoskopie miterleben. Eine dringend notwendige und lange ersehnte Baumaßnahme kann abgeschlossen werden. Für viele Menschen ist die Notaufnahme die erste wichtige Hilfestelle. Die beengten Verhältnisse gehören nun der Vergangenheit an. Mit guter Funktion und angemessener Wartezone sind nun auch die baulichen Voraussetzungen geschaffen, damit die medizinische Hilfe noch besser und schneller möglich sein wird.“ „Wir haben heute gleich zwei Ereignisse, die es zu feiern gilt“, mit diesen Worten begrüßte Harald Jeguschke, Vorstand des Klinikums Fulda, die zahlreich erschienenen Gäste. Mit dieser erfolgten Modernisierung der beiden Bereiche verfüge das Klinikum Fulda als Maximalversorger der Region über zwei neue hochmoderne Abteilungen, so Jeguschke weiter.

„Hochwertige medizinische Versorgung muss überall in Hessen sichergestellt sein. Deshalb ist mein gesundheitspolitisches Ziel, für die Bürgerinnen und Bürger in Hessen sowohl eine ortsnahe, hochqualitative ambulante Versorgung als auch eine ortsnahe, hochqualitative Krankenhausversorgung in zumutbarer Entfernung und Zeit zu gewährleisten“, sagte Jürgen Banzer, Hessischer Minister für Familie, Arbeit und Gesundheit, anlässlich der Einweihung der integrierten Notfallaufnahme und der Endoskopie am Klinikum Fulda.

Einweihung der Endoskopie

Für das Bauvorhaben am Klinikum Fulda wurden mit Hilfe von Fördermitteln des Landes Hessen insgesamt 2,96 Millionen Euro investiert. Auf einer Fläche von 1.430 m² entstand aus der in den Siebziger-Jahren stammenden Endoskopie eine zukunftsweisende Abteilung die ihresgleichen in ganz Osthessen sucht. Insgesamt sechs moderne Eingriffsräume in denen die „Spiegelungen“ durchgeführt werden können, Büro- und Behandlungsräume sowie eine Endoskopaufbereitung, Aufbewahrungs- und Sozialräume bilden die Kernstücke der neu gestalteten Einheit. Unter der Maßgabe, den Patientenablauf während der Umbauzeit nicht einzuschränken, musste die Gesamtmaßnahme in drei Bauabschnitten durchgeführt werden. „Der Umbau im laufenden Betrieb war eine besondere Herausforderung, was sich in der Gesamtbauzeit von fast dreieinhalb Jahren widerspiegelt“, wie Architekt Andreas Staubach (Inhaber des Architekturbüros Staubach + Partner) in seiner Ansprache erläuterte.

Bei der Planung der neuen Räume der Endoskopie wurde insbesondere Wert auf eine „Wohlfühlatmosphäre“ für die Patienten gelegt. Es dominieren in den Untersuchungsräumen warme Farbtöne, und helles Holz. Auch Musikuntermalung ist auf Wunsch möglich. Prof. Dr. Daniel Jaspersen, Direktor der Medizinischen Klinik II betonte in seinen Ausführungen über die Endoskopie, dass gerade derartige Umgebungsbedingungen die zwar unbegründete aber dennoch oftmals vorhandene Angst vor der „Untersuchung mit dem Schlauch“ erheblich reduzieren kann.

Technik auf höchstem Niveau

Mit dieser Modernisierung ist aber auch hochmoderne Technologie eingezogen. Besonders hervorzuheben ist die Gerätereinigung und Desinfektion (hygienische Endoskopreinigung). Bei den drei so genannten Endo-Waschmaschinen wird jeder Prozess elektronisch erfasst, das Gerät fest der jeweiligen Untersuchung zugeordnet und die Zahl der Einsätze registriert. Ein Gerät (Endoskop) kann somit nur nach kompletter Reinigung und Datenerfassung wieder eingesetzt werden. Dies ist ein enormer Sicherheits- und Qualitätsgewinn für die Patienten.

Interdisziplinärer Charakter

„Der interdisziplinäre Charakter der Abteilung, in der Internisten, Chirurgen und Kinderärzte zusammenarbeiten ist ein Merkmal der Abteilung“ so Priv.-Doz. Dr. Achim Hellinger, Medizinischer Direktor des Klinikums in seinen Ausführungen. Die Vorteile für den Patienten bei dieser fachübergreifenden Kooperation sind insbesondere die Vermeidung von Doppeluntersuchungen. „Mit der Modernisierung wurde der hohen Untersuchungsfrequenz von über 5.000 endoskopischen Untersuchungen der Endoskopie-Abteilung Rechnung getragen“, so Priv.-Doz. Dr. Hellinger weiter. Da das Klinikum einen 24-stündigen Bereitschaftsdienst unterhält, kommen noch ungefähr 300 Notfalluntersuchungen außerhalb der Dienstzeiten pro Jahr hinzu.

Einweihung der neuen Interdisziplinären Notaufnahme

Im Oktober 2003 wurde das Projekt zur Sanierung der Notaufnahme und der Ambulanz der Unfallchirurgie in das Förderprogramm des Landes Hessens aufgenommen. Nach intensiven Planungen ebenfalls durch das Architekturbüro Staubach + Partner begannen im Juni 2006 die Bauarbeiten. Drei Jahre später ist das 1,4 Millionen Euro teure Bauvorhaben fertig gestellt.

Der Bereich der ehemaligen Notaufnahme sowie die Räume des damaligen Chefarztbereichs der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie wurden in drei Bauabschnitten komplett entkernt und von Grund auf neu aufgebaut. Insgesamt 27 Baufirmen beteiligten sich an den aufwendigen Arbeiten, die teilweise in Nacht- und Wochenendarbeit durchgeführt und auf den laufenden Betrieb abgestimmt werden mussten.

Bei der offiziellen Schlüsselübergabe im Rahmen der Hörsaalveranstaltung erklärte Architekt Andreas Staubach: „Einen hochsensiblen Bereich wie die Notaufnahme eines Krankenhauses der Maximalversorgung umzubauen, stellt einem Architekten drei grundlegende Aufgaben. Es ist notwendig bei den ankommenden, verletzten Patienten Vertrauen und „Wohlbefinden“ aufzubauen, die Arbeitsabläufe der unter Hochdruck arbeitenden Mitarbeiter baulich zu optimieren und die hochkomplexe Technik dezent und unauffällig in den Gebäudekomplex zu integrieren.“

Und das Ergebnis kann sich sehen lassen, 16 Untersuchungsräume nach neuestem Standard sowie zwei Schockräume mit angrenzendem Computertomographen, in dem schwerstverletzte Patienten umgehend behandelt werden können, bilden die Herzstücke der Notaufnahme. In einem angrenzenden Kurzliegebereich können bis zu sechs Patienten aufgenommen werden, um für einen begrenzten Zeitraum unter intensiver Beobachtung zu stehen. So kann teilweise eine stationäre Aufnahme in einigen Fällen vermieden werden. „Die Interdisziplinäre Notaufnahme des Klinikum Fuldas erfüllt alle Kriterien, die an einen derartigen Knotenpunkt in einem Krankhaus dieser Größenordnung gestellt werden können“, betonte Prof. Dr. Andre´ Gries, Direktor der Interdisziplinären Notaufnahme, in seiner Rede.

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