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Anstieg der Arbeitslosigkeit -Arbeitslosenquote steigt im Juli 2009 von 5,6 auf 6,0 %

Fulda. Einen Anstieg der Arbeitslosigkeit verzeichnete die Agentur für Arbeit in Fulda. Es sind aktuell 6653 Menschen arbeitslos gemeldet. Davon betreut die Arbeitsagentur 2963 arbeitslose Menschen und 3690 fallen in den Zuständigkeitsbereich des Amtes für Arbeit und Soziales (AFAS). Die Quote stieg  damit von 5,6 % im Juni 2009 auf  6 % im Juli 2009. Im Vergleich zum Vorjahr gab es 645 Arbeitslose mehr.

Weitere 30 Unternehmen fragen nach Kurzarbeit nach

Gegenüber dem Vormonat ist die Zahl der Arbeitslosen  insgesamt um 404 gestiegen. Die Zunahme im Juli 2009 entfällt überwiegend auf den Personenkreis nach dem SGB III (+ 12 %), während die Arbeitslosen für den SGB II-Bereich zum Vormonat nur um 2,4 % gestiegen sind. Diese Entwicklung entspricht den bisherigen Erfahrungen, erläutert Birgit Mathes, Geschäftsführerin für den operativen Bereich der Agentur für Arbeit Fulda, da sich in den Sommermonaten verstärkt junge Menschen arbeitslos melden, deren Schul- und Berufsausbildung endet, die von ihrem Ausbildungsbetrieb nicht übernommen werden und  auch noch keinen anderweitigen beruflichen Ansatz gefunden haben. Da diese jungen Menschen sich durch die Berufsausbildung überwiegend einen Anspruch auf Arbeitslosengeld I erworben haben fallen sie auch zum größten Teil in den Zuständigkeitsbereich der Agentur für Arbeit. Im Juli 2009 haben sich in der Agentur für Arbeit Fulda 513 Menschen nach einer Ausbildung bzw. Qualifizierungsmaßnahme arbeitslos gemeldet.

Auch die Anzahl der gemeldeten Stellen ist gegenüber dem Vorjahr rückläufig. Im Bezirk der Agentur für Arbeit Fulda waren im Juli 680 Stellenangebote registriert. Das ergibt gegenüber dem Vormonat einen Rückgang von 33 Stellen. Im Vergleich zum Vorjahr gab es 63 Stelleneingänge weniger zu verzeichnen. Die Rückgänge schlagen sich in den Branchen und Berufen unterschiedlich nieder. Besonders betroffen von dem Rückgang sind weiterhin das Verkehrsgewerbe und der metallverarbeitende Bereich. Eine leichte Belebung dagegen erfährt derzeit der Personaldienstleistungsbereich. Hier werden nach wie vor verstärkt Fachkräfte gesucht (z.B. Elektro-, Sanitär-, Tischler- und Pflegebereich). Es werden aber auch wieder Arbeitskräfte auf der Helferebene gesucht. Gute Beschäftigungschancen bestehen ebenso in der Gastronomie und im Gesundheitsbereich. Hier  ist  jedoch neben den fachlichen Qualifikationen insbesondere die Bereitschaft zu flexiblen Arbeitszeiten eine  Einstellungsvoraussetzung. Weiterhin gute Beschäftigungsmöglichkeiten ergeben sich für Fachkräfte neben dem Elektro-, Sanitär- und Heizungsbereich auch in der  Klimatechnik.

5 Unternehmen kehrten zur Vollbeschäftigung zurück

Noch ist es nicht zu spät, noch sind Ausbildungsplätze frei. „Jetzt heißt es noch mal richtig Gas geben“, hierzu ermutigt Birgit Mathes die jungen Menschen. Insgesamt sind momentan 309 Stellen unbesetzt, während 508 Bewerber noch keinen Ausbildungsvertrag abgeschlossen haben. Dies wird sich jedoch in den nächsten Wochen stark verändern. Sobald die Ferien-/ Urlaubszeiten vorbei sind werden die Personalverantwortlichen sehr zeitnah die ausstehenden Einstellungen vornehmen bzw. Ausbildungsverträge zum Abschluss bringen. Freie Ausbildungsstellen gibt es noch  im kaufmännischen Bereich (z.B. Kauffrau/Kaufmann für Bürokommunikation), im Verkaufsbereich (z.B. Fachverkäufer/-in im Lebensmittelhandwerk), als Koch/Köchin und Restaurantfachmann/-frau sowie im gewerblich/handwerklichen Bereich (z.B. Anlagenmechaniker/-in, Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, Maurer, Maler/-in und Lackierer/-in).

Weitere Fragen zu offenen Stellen sowie zu offenen Ausbildungsstellen beantwortet Ihnen gerne der Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Fulda unter der Telefonnummer 01801 – 664466 (3,9 ct/min aus dem Festnetz).

Auch wenn die Wirtschaftsexperten  und die Konjunkturforscher kürzlich geäußert haben, dass die deutsche Wirtschaft das Ende der Krise vor Augen hat und in den kommenden  Monaten sogar mit einem leichten Wirtschaftswachstum zu rechnen ist, bleibt die Lage auf dem Arbeitsmarkt angespannt.

„In der Krise eine Chance sehen“

Dies spiegelt sich auch wider in der Inanspruchnahme des Kurzarbeitergeldes durch die in der Region ansässigen Firmen.  Seit November 2008 haben 245 Betriebe für insgesamt 8893 Mitarbeiter Kurzarbeitergeld beantragt. Hiervon gehen erfahrungsgemäß 70-75 % in den tatsächlichen Kurzarbeitergeldbezug. Aktuell liegen weitere Anfragen von 30 Unternehmen für ca. 870 Mitarbeiter vor. Nach dem Motto: „In der Krise eine Chance sehen“, nutzen einige Unternehmen die Kurzarbeiterzeit zur Mitarbeiterqualifizierung. Zurzeit werden über die Agentur für Arbeit Fulda ca. 400 Menschen in den unterschiedlichsten Qualifizierungsfeldern gefördert.

Im Juli konnten drei weitere Betriebe die Kurzarbeit beenden, so dass nun in 2009 insgesamt zehn Betriebe die Kurzarbeitsphase abgeschlossen haben. Davon mussten fünf einen Insolvenzantrag stellen und fünf Betriebe sind mit insgesamt 147 Mitarbeitern wieder zur Vollbeschäftigung zurückgekehrt. Über die Rückkehr zur Vollbeschäftigung freut sich die stellvertretende Leiterin der Agentur für Arbeit Fulda, Birgit Mathes, ganz besonders.

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