Fulda. Im Geschäftsjahr 2008 konnte die ÜWAG an ihre Erfolge der Vorjahre anknüpfen. Der Stromabsatz stieg erstmals über drei Milliarden Kilowattstunden, und die Ausschüttung an die ausschließlich kommunalen Anteilseigner bleibt auf Höhe der vergangenen Geschäftsjahre. Der Geschäftsbericht der ÜWAG für 2008 ist darüber hinaus ein lebendiges Zeugnis der Verbundenheit des führenden osthessischen Energieversorgers mit seiner Heimatregion. ÜWAG-Vorstand Dipl.-Ing. Günter Bury präsentierte am 26. Juni 2009 vor den Abgeordneten der Verbandsversammlung des Zweckverbandes Überlandwerk Fulda-Hünfeld-Schlüchtern, dem Alleinaktionär der ÜWAG, die Bilanz des Geschäftsjahres 2008.
Stromabsatz erneut steigern
Während bundesweit der Strombedarf um 0,3 Prozent zurückging, konnte die ÜWAG im Geschäftsjahr 2008 ihren Stromabsatz erneut steigern. Mit der Erhöhung um 4,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr hat der regionale Energieversorger damit zum ersten Mal in der Unternehmensgeschichte binnen Jahresfrist über drei Milliarden Kilowattstunden Strom an seine Kunden in der Region und im gesamten Bundesgebiet verkauft.
Umsatz gesteigert, Gewinn gehalten
Dies trug auch zur erneuten Steigerung des Umsatzes der ÜWAG-Gruppe bei: Er wuchs um 15,1 Prozent gegenüber dem Jahr 2007 und erreichte 313,6 Millionen Euro im Geschäftjahr 2008. Der Gewinn der ÜWAG lag 2008 mit 10,1 Millionen Euro wieder auf dem Niveau des Vorjahres.
Belastend auf das Ergebnis der ÜWAG hat sich die sogenannte „Mehrerlösabschöpfung“ ausgewirkt. „Die Bundesnetzagentur hat die Netzentgelte für einen Zeitraum von 22 Monaten in den Jahren von 2005 bis 2007 nachträglich gesenkt. Dafür verlangt sie nun eine Kompensation, und deshalb mussten wir entsprechende Rückstellungen bilden,“ erläuterte ÜWAG-Vorstand Günter Bury den Abgeordneten der Verbandsversammlung.
Überschuss kommt der Region zugute
„Mit unserem Ergebnis haben wir erneut unsere Rolle als führendes Energieversorgungsunternehmen und wichtige Wirtschaftskraft für die Region untermauern können“, führte der ÜWAG-Vorstand vor der Verbandsversammlung aus und dankte Anteilseignern, Mitarbeitern, Kunden und Partnern der ÜWAG und ihrer Tochtergesellschaften für die vertrauensvolle Zusammenarbeit.
Der Überschuss der geschäftlichen Aktivitäten der ÜWAG-Gruppe fließt in voller Höhe an den kommunalen Aktionär und verbleibt damit in der Region Osthessen. Die Dividende von insgesamt 9,7 Millionen Euro teilen sich (alle Angaben gerundet) der Landkreis Fulda (5 Millionen Euro), die Stadt Fulda (3,9 Millionen Euro), der Main-Kinzig-Kreis (640.000 Euro) und der Landkreis Hersfeld-Rotenburg (133.000 Euro). Die Abgeordneten der Verbandsversammlung würdigten diesen Beitrag des kommunalen Unternehmens, der über die Landkreise mittelbar auch den Städten und Gemeinden der Region zugute kommt: Eine wirtschaftlich erfolgreiche ÜWAG sei für die kommunalen Haushalte unentbehrlich.
Obwohl das Unternehmen gut aufgestellt ist und sich auf dem liberalisierten Energiemarkt erfolgreich behauptet, sind die aktuellen Aussichten für die Geschäfte nicht ungetrübt: „Auswirkungen der Rezession auf die Energiewirtschaft sind nicht auszuschließen“, warnte der ÜWAG-Vorstand. „Wir verfolgen jedoch weiter zielstrebig unsere strategische Ausrichtung vom einstigen reinen Stromversorger hin zu einem Energiedienstleistungsunternehmen, das auf allen Wertschöpfungsstufen aktiv ist.“
„Hier sind wir: zu Hause“
In der Region hat die ÜWAG-Gruppe im Geschäftsjahr 2008 zahlreiche Projekte zur Nutzung regenerativer Energien erfolgreich realisiert: Die Holzhackschnitzel-Anlage mit Nahwärmenetz in Hofbieber nahm ihren Betrieb auf, als Contractor betreibt die ÜWAG-Tochtergesellschaft SynEnergie GmbH die Erdwärmepumpenanlage im neuen Behörden-Campus in Fulda, die Energieversorgung der Lichtbergschule in Eiterfeld mit Biogas begann im Oktober, und den Schlusspunkt setzte im Dezember 2008 die Inbetriebnahme des Solarparks am Deponiestandort Kalbach. Mit seiner Gesamtleistung von 365 Kilowatt peak können die 32 nachgeführten Systeme mit 1.652 Solarmodulen rund 475.000 Kilowattstunden umweltfreundlichen Sonnenstrom im Jahr erzeugen. Rechnerisch entspricht das dem Strombedarf von mehr als 135 Drei-Personen-Haushalten im gleichen Zeitraum.
All diese Projekte und viele weitere Beispiele von Aktivitäten der ÜWAG und ihrer Tochtergesellschaften in der Region und für die Region sowie Porträts der Städte und Gemeinden, für deren Bürgerinnen und Bürger die ÜWAG-Gruppe tätig ist, dokumentiert der Geschäftsbericht 2008 des Unternehmens. Er trägt den programmatischen Titel „Hier sind wir: zu Hause“.
Wichtiger Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb
Im Geschäftsjahr 2008 beschäftigte die ÜWAG-Gruppe im Durchschnitt 583 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Zahl der Auszubildenden erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr erneut um fünf junge Leute auf insgesamt 37. Zur Unternehmensgruppe gehören neben der ÜWAG als Muttergesellschaft die ÜWAG Netz GmbH (ÜNG), die SynEnergie GmbH, die TERRA THERM Erdwärme GmbH und die GKU Gesellschaft für kommunale Umwelttechnik als Dienstleistungs-Töchter sowie die Verkehrsunternehmen ÜWAG Verkehrs-GmbH (ÜVG), ÜWAG Bus GmbH und VGF Verkehrsgesellschaft Region Fulda mbH.
Die Bedeutung der ÜWAG-Gruppe als wichtiger Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb für die Region geht jedoch über die eigenen Arbeits- und Ausbildungsplätze hinaus. ÜWAG-Vorstand Dipl.-Ing. Günter Bury erläuterte das: „Jeder Arbeitsplatz bei der ÜWAG-Gruppe zieht weitere Arbeitsplätze in der Region nach sich – insgesamt hängen an unserem Unternehmen Beschäftigungsverhältnisse von rund 1.500 Menschen in Osthessen.“