Hofbieber/Fulda. Im Rahmen einer offiziellen Bescheidübergabe von Fördermitteln in Höhe von 450.000 Euro freute sich der Erste Kreisbeigeordnete des Landkreises Fulda, Dr. Heiko Wingenfeld, mit dem Bürgermeister der Gemeinde Hofbieber, Marcus Schafft, über die bewilligten Fördermittel aus dem Bundesinvestitionsprogramm „Kinderbetreuungsfinanzierung“. Diese ermöglichten es, ein Großprojekt mit einem Gesamtkostenvolumen von 780.000 Euro wie den Ausbau der Kindertagesbetreuung in der Gemeinde Hofbieber umzusetzen.
Weiterentwicklung zu einer familienfreundlichen Gemeinde
Ausgehend von der demographischen Entwicklung und den aktuellen gesellschaftlichen Veränderungen legt die Gemeinde Hofbieber einen Schwerpunkt ihrer Arbeit auf die Weiterentwicklung zu einer familienfreundlichen Gemeinde. Ziel dieser Entwicklung ist es, möglichst günstige Lebensbedingungen für Familien mit Kindern zu schaffen. „Neue Anforderungen an Erziehung und Bildung sowie ein permanenter gesellschaftlicher Wandel erfordern ein hohes Maß an Flexibilität bei gleichzeitiger Stabilisierung von Familie, denn Familie ist der erste und wichtigste Ort, an dem Erziehung und Bildung stattfinden,“ erläutert Bürgermeister Marcus Schafft die Hintergründe für das Engagement der Gemeinde.
Kinderkrippe
Um die Familien bei dieser zentralen Aufgabe zu unterstützen, sieht es die Gemeinde Hofbieber als ihre Pflicht an, die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen. Hierzu gehört insbesondere die Stärkung von Familien durch familiengerechte Angebote, die es ermöglichen, den individuellen Bedürfnissen der Familien gerecht zu werden. Dazu zählen vor allem flexible und qualitativ hochwertige Betreuungssysteme, die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die Chancengleichheit von Kindern weiter verbessern. Unterstützt wird die Gemeinde dabei durch den Landkreis Fulda, der beratend und informierend den Gemeinden zur Seite steht. „Durch die gute Zusammenarbeit war es möglich, unsere Projektideen schnellstmöglich umzusetzen“, betont Bürgermeister Schafft.
Die Fördergelder des Bundes in Höhe von 450.000 Euro werden genutzt, um den Ausbau der Betreuung für unter Dreijährige zu unterstützen. Ein Neubau als Ergänzung der bestehenden Tageseinrichtung gibt Raum für 30 zusätzliche Plätze. Auf rund 350 Quadratmeter bieten drei Gruppenräume, zwei angrenzende Schlafräume, ein Intensivbetreuungsraum, drei Sanitärbereiche sowie ein Personalbereich ausreichend Platz zur flexiblen Gestaltung der Betreuung. Auf Nachhaltigkeit legt die Gemeinde auch im Rahmen der Baustruktur der Krippeneinrichtung wert. So ist diese in Holzrahmenbauweise gefertigt, die über hervorragende Wärmeisoliereigenschaften verfügt, und kann durch die gemeindeeigene Holzschnitzelanlage ökologisch und kostengünstig beheizt werden.
Mit einem Gesamtkostenvolumen von 780.000 Euro erfordert die Umsetzung des Ausbaus neben den Fördermitteln eine hohe Eigenbeteiligung der Gemeinde. Die Gemeinde Hofbieber begreift dies jedoch als nachhaltige Investition in die Zukunft, denn diese gehört, da sind sich die Hofbieberer einig, den Kindern und Familien der Gemeinde.
Betreuungsangebote
Auch die bisher bestehenden Betreuungsangebote werden im Rahmen des Projekts angepasst, so wird die Gemeinde im August diesen Jahres eine pädagogische Ganztagsbetreuung für Kinder von einem bis zehn Jahren anbieten können. Die Öffnungszeiten der Kindertageseinrichtungen wurden im Zuge der Um- und Neustrukturierungen auf 7.30 bis 17.00 Uhr stark erweitert und in den Randzeiten flexibilisiert. Die Eltern haben seither die Möglichkeit, je nach Bedarf stundenweise Betreuungszeiten hinzuzukaufen. Die durchgehende Öffnungszeit und auch das Angebot der warmen Mittagsverpflegung ist Standard. Des Weiteren bleibt das Betreuungsangebot auch während der Schulferien bestehen und bietet daher optimale Unterstützung zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Familienzentrum
Die Ideen und Pläne der Gemeinde sind nach dem Ausbau der Kindertagesbetreuung jedoch noch nicht am Ende. Nach dem Grundsatz „Menschen trifft man dort, wo sie leben, lernen und arbeiten“ möchte sich Hofbieber weitergehend für seine Familien und Einwohner einsetzen. Nach vielen Überlegungen und Planungen ist die Gemeinde zu dem Entschluss gekommen, ihre Kinderbetreuungseinrichtungen für die ortsansässigen Familien zukünftig zu öffnen und zu einem „Familienzentrum“ auszubauen. Ziel dieses Familienzentrums soll es sein, kinder- und familienorientierte Leistungen zu bündeln, qualitativ weiter zu verbessern und über die Kinderbetreuungseinrichtung den Familien ein ganzzeitiges Angebot vor Ort und „aus einer Hand“ anbieten zu können.
Erster Kreisbeigeordneter Dr. Wingenfeld sieht in dem Vorhaben eine „große Chance für den ländlichen Raum“, denn eine wesentliche Aufgabe des Familienzentrums soll es sein, Netzwerk im Rahmen der Bildungs- und Erziehungsbemühungen der Eltern und sonstigen Träger zu sein. Dabei hat es Tradition in Hofbieber, dass auch unter dem Aspekt der Subsidiarität vorhandene Institutionen gewerblicher, ehrenamtlicher und gemeinnütziger Struktur zusammenwirken. Nicht ohne Stolz über den breiten Konsens in Gremien und Bürgerschaft unterstreicht Bürgermeister Schafft: „Unser Familienzentrum soll so zu einem Knotenpunkt der familienorientierten Leistungen in der Region werden, um Kinder und Familien zu stärken und somit zu einer positiven Entwicklung beizutragen.“