Fulda. Mit einem symbolischen Spatenstich gaben das Herz-Jesu-Krankenhaus und das Klinikum Fulda gestern den Startschuss für den Bau des gemeinsamen Psychiatrischen Versorgungszentrums am Standort Buttlarstraße. Die neue Psychiatrie ist als dreigeschossiges, H-förmiges Gebäude geplant, mit Innenhof und geschütztem Außenbereich. Die neue Klinik wird über 96 stationäre Betten und 20 Tagesplätze für Psychiatriepatienten verfügen und voraussichtlich Ende 2010 fertiggestellt sein. An den Kosten in Höhe von 20 Millionen Euro beteiligt sich das Land Hessen mit einem Zuschuss von 19,5 Millionen Euro.
Fotos (85): Max Colin Heydenreich
„Durch die trägerübergreifende Kooperation von Herz-Jesu-Krankenhaus und Klinikum Fulda entsteht direkt am Herz-Jesu-Krankenhaus ein modernes psychiatrisches Versorgungszentrum mit 96 Betten. Insofern haben wir in zweierlei Hinsicht ein zukunftsweisendes Projekt moderner Krankenhauspolitik auf den Weg gebracht: 1. Die direkte Anbindung psychiatrischer Versorgungsstrukturen an ein Allgemeinkrankenhaus und 2. Die trägerübergreifende Vernetzung von Gesundheitsleistungen“, so Staatsminister Jürgen Banzer anlässlich des Spatenstichs für den Bau des psychiatrischen Versorgungszentrums.
Das Herz-Jesu-Krankenhaus Fulda ist ein Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung mit 256 Betten, 30 tagesklinischen Plätzen und ca. 500 Mitarbeitern. Mit den Fachabteilungen Allgemeine Innere Medizin, Gastroenterologie und Diabetologie, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Unfallchirurgie und Notfallmedizin, Geriatrische Innere Medizin, Rheumatologie, Gynäkologie, Geburtshilfe, Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, Pneumologie, Radiologie sowie Anästhesie, postoperative Intensiv- und Schmerztherapie werden jährlich rund 30.000 Patienten ambulant und stationär versorgt.
Zur Förderung des psychiatrischen Versorgungszentrums durch das Land führte Gesundheitsminister Jürgen Banzer aus, dass das Land hierfür 19, 5 Mio Euro zur Verfügung stelle. Darüber hinaus verwies der Minister auf die umfangreiche Landesförderung in den letzten zehn Jahren, die die Häuser im Umfang von insgesamt mehr als 100 Mio Euro bekommen hätten. „Als Land haben wir hier eine Menge investiert, um moderne und leistungsfähige Versorgungsstrukturen für Fulda zu erreichen und dabei dokumentiert, dass Gesundheitspolitik einen herausragenden Stellenwert einnimmt“, hob Staatsminister Jürgen Banzer hervor.
Staatsminister Jürgen Banzer zeigte sich zufrieden darüber, dass mit dem Spatenstich für das psychiatrische Versorgungszentrum wieder ein Schritt weiter erreicht sei, was das Ende der Stigmatisierung psychiatrischer Einrichtungen und deren Patienten angehe. In Hessen habe man die langfristigen Zielsetzungen der Psychiatriereform schon weit vorangetrieben, die auf die Abschaffung der Zentralisierung von Einrichtungen als „Anstalten“, in denen Patienten „untergebracht“, worden seien, ziele.
Was die trägerübergreifende Versorgung angehe, so führte Banzer aus, sei gerade in bevölkerungsschwächeren Gebieten wie in Fulda/Bad Hersfeld eine zunehmende Vernetzung und ein Abgleich der Schwerpunktsetzungen sowohl zwischen den Krankenhäusern als auch mit den niedergelassenen Ärzten in der Zukunft unumgänglich. Nur so könne auch langfristig eine lückenlose Patientenversorgung auf modernstem Niveau gewährleistet werden. Die Kooperationen im Bereich der Krankenhausapotheken und der Sterilgutaufbereitung seien bereits etabliert und könnten Vorreitermodelle für weitere Vernetzungen sein.
„Wir müssen dafür sorgen, dass wir auf die großen medizinischen Handlungsfelder wie Herz-Kreislauf-Krankheiten, Krebs, Versorgung von Schlaganfallpatienten und von Schwerverletzten, Diabetes, Geriatrie, Psychiatrie, Demenz, pädiatrische Versorgung und Palliativmedizin mit regionalen und überregionalen Versorgungsnetzwerken reagieren“, stellte Gesundheitsminister Jürgen Banzer fest.