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Birkwildhegering vor großen Aufgaben im Artenschutz

Rhön. Bei der Jahreshauptversammlung des Birkwildhegerings Hessische Rhön – Vereinigung zum Schutze der Bodenbrüter e.V. – wurde Matthias Müller, Hünfeld, als neuer Vorsitzender des Vereins gewählt. Müller löst Werner Weber aus Lütter ab, der den Verein seit dem Jahr 2002 geführt hat. „Wir stehen vor großen Aufgaben im Artenschutz“, so Weber. Große Teile der Rhön sind als FFH- und EU-Vogelschutzgebiet ausgewiesen.

Besondere Verantwortung

Somit tragen wir eine besondere Verantwortung für die seltenen Bodenbrüter, insbesondere für die Hauptleitart der Rhön, das Birkhuhn. Denn wir müssen die ganz schwache Population mit weniger als 20 Tieren in einen guten Erhaltungszustand bringen, d.h. mindestens 50 Tiere. Nur ein Bestand von mehr als 50 Tieren wird dauerhaft überlebensfähig sein. Aber nicht nur das Birkhuhn steht auf der Liste der bedrohten Arten. Wiesenpieper, Wiesenralle, Steinschmätzer, Kiebitz und Rebhuhn sind selten gewordene Bodenbrüter und müssen in ihrem Bestand geschützt werden. Der neu gewählte Vorsitzende Müller möchte insbesondere die Arbeit über die Landesgrenzen hinweg mit den Kollegen aus Thüringen und Bayern intensivieren.

„Der Lebensraum der seltenen Vogelarten kennt keine Landesgrenzen“, so Müller. Vor allem die Population von Wildschwein, Fuchs, Marder und Waschbär muss noch besser reguliert werden. Mit einer neuen Jagdstrategie möchte der Birkwildhegering neue Wege bei der Schwarzwildbejagung gehen.

Vögel kennen keine Grenzen

Der wirklich nutzbare Lebensraum für das Birkwild muss merklich erweitert werden. Dieser Ansatz wird in einer Studie von Frau Prof. Storch, Universität Freiburg, untersucht. Danach muss der Lebensraum von derzeit nur ca. 1000 ha auf mindestens 5000 ha verweitert werden.

Die Untersuchung von Frau Storch empfiehlt weiter die Auswilderung von wenigen in der Wildnis gefangenen Birkhühnern und Birkhähnen zur Verbesserung der Inzuchtdepression. Das Rhöner Birkwild ist nämlich seit vielen Jahren isoliert. Diese für das nächste Frühjahr geplante Auswilderung wird vom Birkwildhegering organisatorisch und finanziell unterstützt.  Im Herbst möchte der Birkwildhegering in Zusammenarbeit mit der Hessischen Verwaltungsstelle des Biosphärenreservates Rhön eine Fachtagung zum Thema „Neue Wege bei der Wildschweinbejagung in der Rhön“ organisieren. Weiter steht eine Exkursion in den Truppenübungsplatz auf dem Programm.

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