Written by 6:30 Alle Nachrichten, Kultur & Unterhaltung, Umwelt & Tourismus

Von überzogenen Wünschen und ihren möglichen Folgen – Puppenspiel in Ostheim

Mediendienst für das Biosphärenreservat RhönOstheim/Coswig/Wartha. „Ilse will, was Nils nicht will“ heißt das Puppenspiel, das Puppenspieler Volkmar Funke aus Coswig bei Dresden am Sonntag, 17. Mai, um 14.30 Uhr in Ostheim vor der Rhön aus Anlass der 1. Ostheimer Puppenspieltage zeigt. Es ist dem Märchen „Der Fischer und seine Frau“ nachempfunden und setzt sich kritisch mit den Wünschen des Menschen und seinem oft unüberlegten Umgang mit der Umwelt auseinander. Das Stück entstand vor einigen Jahren im Auftrag des Biosphärenreservats Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft. Zu den 1. Ostheimer Puppenspieltagen wird es vom Biosphärenreservat Rhön gesponsert.

Ilse will, was Nils nicht will

Das Puppenspiel „Ilse will, was Nils nicht will“ handelt zwar in der Umgebung des Biosphärenreservats Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft, hat aber genauso auch Gültigkeit für das Biosphärenreservat Rhön.  „Es ist ein Märchen, das von der Philosophie her die Biosphärenreservate genau abbildet und zeigen will, dass immer mehr einfach nicht geht“, sagt Peter Heine, der Leiter des sächsischen Biosphärenreservats mit Sitz in Wartha in der Nähe von Bautzen. Das Stück sei bewusst auf die Region mit ihren großen Karpfenteichen umgeschrieben worden. „Ilse und Nils leben glücklich und sind zufrieden mit dem, was sie haben. Doch nach und nach steigern sie ihre Produktion und werden erfolgreich. Nach und nach verändert sich durch ihre Wünsche ihr Lebensumfeld, und zum Schluss steht dieses kurz vor der Katastrophe. Dann erwachen beide aus diesem bösen Traum, und sie beginnen noch einmal von vorn“, schildert Heine kurz den Inhalt des Stücks. „Die Ereignisse sind natürlich übertrieben dargestellt, aber Volkmar Funke hatte in unserer Gegend eine riesige Resonanz damit, weil die Leute erkannt haben, auf was er abzielt“, meint Heine. „Ilse will, was Nils nicht will“ sei gut inszeniert und werde von Funke genial gespielt.

Die Aufführung ist für Kinder ab fünf Jahren geeignet, sagt Puppenspieler Volkmar Funke. Doch auch für Erwachsene lohne es sich durchaus, das Spiel auf der Bühne zu verfolgen. Es sei in der Tat sehr eng mit dem Märchen „Der Fischer und seine Frau“ verbunden. „Die Frau wünscht sich zunächst ein Haus. Später will sie eine Straße haben, weil man so Dinge schneller transportieren kann, danach wünscht sie sich eine Stadt“, erzählt Funke. Die Umwelt verändere sich anhand der steigenden Wünsche immer mehr, bis allen Beteiligten bewusst wird, dass es so nicht weitergehen kann. „Ich möchte die Zuhörer, vor allem die Kinder, dazu animieren, zu erkennen, wie wertvoll das ist, was man hat“, hebt der Schauspieler hervor. Er erzählt die Geschichte „Ilse will, was Nils nicht will“ als Fischer in Gummihose. Die Figuren sind aus Holz geschnitzt, und das Haus der beiden ist ein ausgehöhlter Baum.

Direkter Bezug zum Biosphärenreservat Rhön

„Dieses Stück hat direkt mit unserem Biosphärenreservat etwas zu tun, auch wenn es in einer anderen Gegend spielt“, meint die stellvertretende Leiterin der bayerischen Verwaltungsstelle des Biosphärenreservats Rhön, Dr. Doris Pokorny. „Im Grunde geht es um die zunehmende Verstädterung des ländlichen Raums und ihre Folgen. Die beiden Hauptfiguren in dem Stück merken, dass sie irgendwann in einer Trabantenstadt sitzen und dass dort etwas richtig schief gegangen ist“, sagt sie. Deshalb gebe es für dieses Puppenspiel sehr viele Zielgruppen – angefangen von Kindern mit ihren Eltern und Großeltern bis hin zu Kommunalpolitikern.

Die bayerische Verwaltungsstelle des Biosphärenreservats Rhön zahlt aus Anlass der 1. Ostheimer Puppenspieltage den Auftritt von Volkmar Funke. Sie übernimmt das Honorar und die Unkosten, die mit dem Aufenthalt des Schauspielers in der Rhön verbunden sind. Die Aufführung von „Ilse will, was Nils nicht will“ beginnt am Sonntag, 17. Mai, um 14.30 Uhr in der Kirchenburg Ostheim.

Visited 1 times, 1 visit(s) today
Close