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“J1” – Die Untersuchung für 12- bis 14-Jährige wird von der Krankenkasse bezahlt

Vogelsbergkreis. Wenn ein Kind fünf Jahre ist, hat es in der Regel zehn Vorsorgeuntersuchungen hinter sich – sie sind gesetzlich vorgeschrieben – nicht ohne Grund. Denn die Effekte sind aus Sicht der Fachleute erheblich: viele Auffälligkeiten werden früh entdeckt und können dann gut behandelt werden. Was viele nicht wissen: es gibt auch eine elfte Vorsorgeuntersuchung, die sogenannte “J1”.
Sie betrifft Jugendliche im Alter von 12 bis 14 Jahren. Diese Untersuchung ist zwar freiwillig, aber auch bei der “J1” übernehmen die Krankenkassen die Kosten. Darauf macht das Kreisgesundheitsamt in einer Pressemitteilung aufmerksam und rät zugleich allen Eltern, von der Möglichkeit der “J1” Gebrauch zu machen. Ansprechpartner sind alle Hausärzte, Allgemein- und Kinderärzte.

Birgit Turba-Eckhardt, Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin im Vogelsberger Gesundheitsamt, weist auf die wachsenden Probleme hin, die mit einer frühzeitigen Erkennung besser bewältigt werden könnten. Sie nennt Übergewicht, frühen Alkohol- und Zigarettenmissbrauch, Zunahme von psychosozialen Problemen, Depressionen sowie die Abnahme von körperlicher Aktivität. All diese Faktoren ließen die gesundheitlichen Probleme der Jugendlichen drastisch ansteigen. Viele Krankheiten und Entwicklungsstörungen ließen sich jedoch durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen frühzeitig erkennen und Behandlungsmöglichkeiten entwickeln.

Im Rahmen der Vorsorge “J1” beim Kinder- und Jugendarzt findet eine gründliche körperliche Untersuchung mit Bestimmung der Größe, des Gewichtes und des Blutdruckes sowie ein Seh- und Hörtest statt. Es werden der Impfstatus, der Harn und eventuell das Blut überprüft. Fragen über Sexualität und Verhütung, Drogenmissbrauch und Rauchen sowie Probleme mit der Familie, Schule und Freunden können im Rahmen der J1 besprochen und geklärt werden. Auch auf eventuelle Hautprobleme und Essstörungen oder Übergewicht wird eingegangen, Impflücken können geschlossen werden. Außerdem gibt es die Möglichkeit einer neuen Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs für die Mädchen, die in diesem Alter empfohlen wird.

Informationen: Kinder- und Jugendärztlicher Dienst des Gesundheitsamtes, Fachärztin Birgit Turba-Eckhardt, Telefon 06641 / 977-191.

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