Fulda. 2006 waren peruanische Mitarbeiter der Organisation CEDRO (Informations- und Erziehungszentrum für die Prävention gegen Drogenmissbrauch) zu Besuch in Fulda. Gemeinsam mit Mitgliedern des Vereins YouRoPa (Verein zur Förderung der Kinder- und Jugendhilfe) fand auch eine Besichtigung des Stadtschlosses statt. Dort war eine Fotoausstellung anlässlich des 20. Jahrestags der Tschernobylkatastrophe zu sehen.
Fotos (3): Jugendwerk der AWO
Diese Ausstellung sorgte für rege Diskussionen. Während sich die Deutschen, die in der ganzen Welt als „das Volk, das den Müll trennt“ bekannt sind, darüber Gedanken machen, wie man radioaktiven Müll entsorgen oder zumindest sicher einlagern kann, schlägt man sich in Peru noch mit dem Problem herum, dass Menschen, darunter auch viele Kinder, in und vom Müll leben. Die Diskussion weitete sich aus und kurzfristig wurde sogar der Besuch der Firma „Schrader Recycling“ ins Programm eingeschoben.
Hier erlebten die peruanischen Gäste, wie der Inhalt der gelben Säcke professionell getrennt und die Wertstoffe für die Weiterverarbeitung vorbereitet werden. Zwar war schnell klar, dass diese Art von Mülltrennung und -verarbeitung nicht oder zumindest in absehbarer Zeit nicht in Peru umzusetzen ist, doch die Ideen, die die Beteiligten aus diesem Besuch und der weiteren Diskussion entwickelten, können sich sehen lassen.Man kann sie unter der Überschrift „Schule statt Müll“ zusammenfassen.
2008 fand nun ein Gegenbesuch der Fuldaer in Peru über das Jugendwerk der Arbeiterwohlfahrt mit Unterstützung von YouRoPa e.V. statt. Ziel war es, sich vor Ort ein Bild zu machen und die Projektidee voranzubringen, Kinder vom Müllberg in die Schule zu schicken, indem sie von der Trennung des Mülls und dem Weiterverkauf der so gewonnenen Wertstoffe profitieren.
Um die wissenschaftliche Begleitung des Projekts und den akademischen Austausch zu vereinfachen, wurde in Lima mit der katholischen Universität von Peru eine mögliche Hochschulpartnerschaft vorbereitet und mit ProFu e.V. wurde die soziale Dimension um die Ernährungskomponente erweitert.
Von dieser Reise erzählen die Bilder, die am 4. November, um 19:30 Uhr im Café Chaos an der Hochschule Fulda in einem Dia-Vortrag vorgestellt werden. Selbstverständlich ist auch für landestypische Verpflegung und lateinamerikanische Musik gesorgt. Eintritt 1,50 €.
Weitere Infos beim Jugendwerk der AWO, Ansprechpartner: Christian Schmitt, Büro Fulda, Langebrückenstraße 14, Tel.: 0661 – 48 00 45 90 Email: cs@jwawo.de , oder beim Verein YouRoPa e.V., Ansprechpartner: Christian Engler, Email: christian.engler@youropa-fulda.de oder im Internet www.youropa-fulda.de.