Fulda. Die Vorbereitungen der Gewerkschaften laufen auf Hochtouren zur Gegendemonstration am 08.11.08. “Wir erleben eine breite Unterstützung aus allen gesellschaftlichen Schichten”, so Andreas Goerke von der IG BAU. Ob Sportvereine, Künstler, Betriebe oder Einzelpersonen, immer mehr Menschen zeigen in Fulda Zivilcourage gegen den geplanten Aufmarsch der NPD in Fulda.Schüler und Lehrer zeigen großes Engagement
“Gerade in Schulen geht von Lehrern und Schülern eine große Kreativität aus; immer mehr Schüler und Schülervertretungen beteiligen sich in unterschiedlichsten Formen an der Vorbereitung des 08.11.08 in Fulda. Wir bemerken, dass großes Interesse bei Schülern und Lehrern über eine Aufklärung der dunkelsten und schlimmsten Zeit der deutschen Geschichte besteht. Wir werden versuchen, mit Zeitzeugen diverse Veranstaltungen gemeinsam mit den Schülern und Lehrern zu organisieren”, erklärt Andreas Goerke.
Betriebe und das Jugendbündnis zeigen der NPD die rote Karte
Im Fuldaer Jugendbündnis wird eine breite Aufklärungskampagne über neofaschistische Parteien und neofaschistische Propaganda diskutiert. Für die Jugendlichen steht schon jetzt fest: „ Nach dem 08.11.08. darf mit der Arbeit im Jugendbündnis nicht Schluss sein“. Wir wollen vor der Bundestagswahl 2009 deutlich machen, dass Parteien wie die NPD nicht wählbar sind, und wie es die VVN/BdA fordert, verboten gehören, so Jugendliche des Jugendbündnisses.
Zu diesem Themengebiet konnte Dr.Ulrich Schneider, der Bundessprecher der VVN/BdA, als Redner auf der Kundgebung am 08.11.08 gewonnen werden. Weitere Redner werden aus Schulen und Betrieben erwartet.Wir bemerken gerade in den Betrieben eine große Ablehnung gegenüber der NPD und ihrer menschenverachtenden Politik, so Goerke. Für die Gewerkschaften steht jetzt schon fest, Fulda zeigt Gesicht und macht deutlich, dass für alte und neue Nazis in der Domstadt kein Platz und Gehör ist.
Fulda wird von Nazi-Schmierereien befreit
In der Woche vor dem 08.11.08 will das Jugendbündnis „Fulda reinigen„. Mit Eimer, Lauge und Bürste werden die Jugendlichen Nazi-Schmierereien in Fulda beseitigen. Das Jugendbündnis ruft alle Fuldaer Bürger auf, sich an dieser Aktion zu beteiligen. In der nächsten Woche wollen die Gewerkschaften eine Hotline einrichten, wo Bürger Nazi-Schmierereien melden können, die vom Jugendbündnis erfasst und beseitigt werden. Das Jugendbündnis und die Gewerkschaften setzen alles daran, dass es in Fulda eine friedliche machtvolle Demonstration gegen den braunen Spuk am 08.11.08 geben wird.
Täglich gehen bei den Gewerkschaften Solidaritätsadressen von bekannten Künstlern und Persönlichkeiten ein. Musikgruppen wie Extrabreit, Bell Book & Candle, Jennifer Rostock, u.s.w. haben bereits ihre Solidarität mit der Fuldaer Bevölkerung bekundet. Einige Bands hätten gerne in Fulda bei einem Konzert gegen Rechts gespielt, mussten aber wegen anderen Verpflichtungen absagen. “Wir als Gewerkschaften sind noch mit namhaften Künstlern im Gespräch, die bereits Ihre Bereitschaft signalisiert haben in Fulda aufzutreten”, so Goerke.
Gemeinsam mit einer namhaften Band wollen die Gewerkschaften nach dem 08.11.08 eine groß angelegte “Umtauschaktion” starten. Jeder der eine Schulhof – CD der NPD oder eine CD mit rechtsradikaler menschenverachtender Musik abgibt, erhält zum Austausch eine neue von namhaften Künstlern. “Wir würden uns freuen, wenn an dieser Aktion weitere Organisationen, Firmen oder evtl. das Jugendamt der Stadt Fulda teilnehmen würden”, äußert sich Andreas Goerke weiter. Doch jetzt heißt es für die Gewerkschaften und das Jugendbündnis erstmal alle Kraft in den 08.11.08 zu legen, damit es in Fulda eine machtvolle, friedliche Demonstration gegen die NPD gibt.