Fulda. 1143 junge Menschen haben zum Stichtag 30. September 2008 in Industrie, Handel und Dienstleistungsbetrieben eine Ausbildung begonnen. „Wir sind auf einem sehr guten Weg und haben auch in diesem Jahr den Pakt für Ausbildung bereits zum gegenwärtigen Zeitpunkt wieder sehr erfolgreich umgesetzt“, kommentierte IHK-Präsident Helmut Sorg in einem Pressegespräch in der IHK die hervorragenden Zahlen für den Verantwortungsbereich der Industrie- und Handelskammer Fulda.
Die Ausbildungszahlen liegen rund zehn Prozent über denen von 2006 und damit nur zwei Prozent unter dem Spitzenergebnis des vergangenen Jahres zum Stichtag September. Im Jahr 2007 haben die Ausbildungsbetriebe im IHK-Bezirk Fulda 1223 Ausbildungsverträge abgeschlossen. Das war eine absolute Rekordzahl. Vor diesem Hintergrund ist die IHK optimistisch, bis zum amtlichen Endergebnis im November nahe an dieses Ergebnis heranzureichen. „Wir haben nicht damit gerechnet, in diesem Jahr so erfolgreich zu sein“, freute sich Helmut Sorg, „zumal die Zahl der Bewerbungen bereits deutlich zurückgegangen ist. Hier macht sich der demografische Wandel auch schon in unserer Region bemerkbar.“ Der Präsident lobte in diesem Zusammenhang ausdrücklich die Ausbildungsleitungen der Wirtschaft und rief die Unternehmer eindringlich dazu auf, in ihrem Engagement nicht nachzulassen. Hinzu kommen 20 Plätze für Einstiegsqualifizierungen (EQ), 39 weniger als im vergangenen Jahr. „Das ist allerdings ein gutes Zeichen“, so IHK-Hauptgeschäftsführer Stefan Schunck. „Denn diese Zahl ist ein Indiz dafür, dass weniger junge Menschen diesen Umweg in den Beruf benötigen.“
Rund 30 Prozent aller Schülerinnen und Schüler entscheiden sich nach wie vor für eine akademische Laufbahn, zirka 70 Prozent starten ihre berufliche Karriere mit einer Ausbildung. Die Unternehmen im Verantwortungsbereich der Industrie- und Handelskammern stellen fast 60 Prozent dieser Ausbildungsplätze. „Dank ihrer hervorragenden Qualität ist die duale Ausbildung ein starker Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Ländern“, betonte der IHK-Präsident. Dabei hat die Region auf Initiative der IHK Fulda seit längerer Zeit Angebote speziell für benachteiligte junge Menschen entwickelt – die Fachkräfte für Verkaufsvorbereitung. Insgesamt wurden 2008 30 benachteiligte junge Menschen eingestellt.
„Traditionell genießt Ausbildung bei uns einen hohen Stellenwert“, betonte Sorg. Das Engagement der Unternehmen beschränkt sich dabei nicht nur auf Ausbildungsstellen. Hinzu kommen eine hohe Zahl von Praktikumsstellen für die allgemein bildenden und beruflichen Schulen, die Beschäftigung von Umschülern und BA-Studenten, die Betreuung von Diplomanden und nicht zuletzt die Freistellung von Mitarbeitern für die ehrenamtliche Tätigkeit in den Prüfungsausschüssen.
„Zu den Erfolgsfaktoren unserer ‚Wirtschaftsregion’ gehören das gute Angebot an qualifizierten Arbeitskräften und die hervorragende Ausbildungsquote. Nicht zuletzt herrscht breiter Konsens, dass es eine elementare gesellschaftliche Aufgabe ist, jungen Menschen einen guten Start in den Beruf zu ermöglichen. Vor allem aber ist Ausbildung eine Investition in die Zukunft des Unternehmens“, betonte Sorg und lobte die heimische Wirtschaft: „Unsere Unternehmen übernehmen Verantwortung.“
Alle ausbildungswilligen und ausbildungsfähigen jungen Menschen im Verantwortungsbereich der IHK Fulda haben auch 2008 wieder ein Angebot für einen ersten Schritt in ihre berufliche Zukunft erhalten, ob Ausbildung, Einstiegsqualifizierung oder Berufsvorbereitung. Das ist auch dringend notwendig, wie der IHK-Präsident aufzeigte, denn in Deutschland verschieben sich die Vorzeichen. Das haben die Unternehmen erkannt. War es in den vergangenen Jahren noch ein Problem, genügend Ausbildungsplätze zu finden, werden mittelfristig die Bewerber knapp. Die Zahl derer, die ein Ausbildungsverhältnis eingehen wollen, wird in der Region ab 2010 tendenziell zurückgehen. Das bedeutet, es wird für die Unternehmen schwieriger, Nachwuchskräfte zu finden. Umso wichtiger ist es, das hohe Niveau der Bildung zu erhalten.
„Je praxisorientierter, zukunftstauglicher und attraktiver die Ausbildungsangebote, desto größer ist die Anzahl der Menschen, die sich hier ausbilden lassen und damit auch die unserer zukünftigen Fachkräfte. In der Wirtschaftsregion Fulda sind wir auf einem guten Weg, den wir auch 2009 fortsetzen wollen – in unserem eigenen Interesse“, betonte IHK-Präsident Helmut Sorg.
„Die Aktivitäten der IHK fließen in den Maßnahmenkatalog der Ausbildungsmarktkonferenz“, so IHK-Hauptgeschäftsführer Stefan Schunck. „Zu bewältigen ist diese Aufgabe nur in einem funktionierenden Netzwerk“, unterstrich Schunck.