Poppenhausen. Das Gastronomieprojekt der Regionalen Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Rhön, das in Bayern vor kurzem erfolgreich beendet wurde, soll nun zunächst in der hessischen und danach in der Thüringer Rhön seine Fortsetzung finden. Der offizielle Startschuss für den hessischen Teil der Rhön fiel jetzt in Poppenhausen. Ziel des Gastronomieprojektes mit dem Titel „Touristische Wertschöpfung durch regionale Gastronomie” ist es, Landwirte, Direktvermarkter und Gastronomen aus der Region miteinander zusammenzubringen, um dem Gast von außerhalb deutlich mehr regionale Produkte anbieten zu können als bisher.
Verwaltungsrat Gerhard Karg vom Landratsamt Bad Kissingen und Mitglied des Koordinierungsausschusses der ARGE Rhön erklärte den anwesenden Gastronomen aus der hessischen Rhön zunächst den Sinn des Projektes. „Das Konzept dient der Stärkung der regionalen Gastronomie und damit der gesamten Destination Rhön”, hob er hervor. Es wirke überzeugend und authentisch, wenn man diejenigen Lebensmittel, die in den fünf Rhönlandkreisen vor Ort produziert werden, in den Gaststätten und Hotels anbiete.In den zwei bayerischen Landkreisen Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen habe die ARGE Rhön bislang 100 Gastronomiebetriebe für das Projekt gewinnen können.
Die Idee, Waren direkt aus der Region zu beziehen und zu verarbeiten, soll zudem auf den verschiedenen touristischen Messen beworben werden. Damit erfolge also auch eine direkte Werbung für den einzelnen Betrieb, der sich dieser Initiative anschließt, meinte Gerhard Karg.
Bedingung, sich am Projekt „Touristische Wertschöpfung durch regionale Gastronomie” zu beteiligen, ist die Mitgliedschaft im Verein Dachmarke Rhön e.V., machte Katharina David vom Management der Dachmarke Rhön deutlich. Gleichzeitig erläuterte sie den anwesenden Vertretern der hessischen Gastronomie das Konzept der Dachmarke Rhön sowie die damit verbundenen Kosten für die Mitgliedschaft im Verein und für die Nutzung der einzelnen Qualitätszeichen. Bei der Beratung in Poppenhausen war auch der Vorsitzende des „Rhöner Charme”, Dieter Kehl aus Tann-Lahrbach, anwesend. Ziel der Qualitätsoffensive in der Rhöner Gastronomie ist es, den Rhöner Charme mit seinen zahlreichen Mitgliedsbetrieben in das System der Dachmarke Rhön einzubinden.
Das Gastronomieprojekt wird in der hessischen Rhön vor allem von Alexander Ochs vom Hotel „Rhön Garden” in Poppenhausen-Kohlstöcken mit unterstützt. Im Ergebnis des Projektes soll die „Rhöner Genusstour” als ein gebundenes Buch erscheinen und für alle Gastronomiebetriebe in Bayern, Hessen und Thüringen werben, die sich an dem Projekt der Regionalen Arbeitsgemeinschaft Rhön beteiligt haben. Jedes Unternehmen soll darin eine Seite erhalten und seine Präsentation mit einem Gutschein für verschiedene Angebote kombinieren. Der Verkauf der „Rhöner Genusstour” soll über den Buchhandel und die Gastronomie selbst erfolgen. Ein Teil des Verkaufserlöses, so die Idee von Alexander Ochs, soll direkt dem Biosphärenreservat Rhön zukommen, um Flächen für künftige Kernzonen ankaufen zu können. „Wenn dieses Buch mit mehr als 100 Gutscheinen für die bayerische, hessische und Thüringer Rhön ausgestattet ist, dann ist das ein Anreiz für den Gast, auch im nächsten und übernächsten Jahr wiederzukommen”, ist sich Ochs sicher.
Darüber hinaus stellte Alexander Ochs ein Konzept vor, wie die Zusammenarbeit zwischen den Landwirten und Direktvermarkten auf der einen und den Gastronomen auf der anderen Seite logistisch gelöst werden kann. „Für mich als Gastronom ist es wichtig, dass ich meine regionalen Produkte zentral bestellen kann und dann mit einer Lieferung bekomme”, hob Ochs hervor. Dies könne durch ansässige Großmarktunternehmen realisiert werden, die ohnehin die einzelnen Gastronomiebetriebe beliefern und in allen drei Teilen der Rhön Stützpunkte besitzen. Sie könnten ihre Touren dann so planen, dass sie auf dem Weg zurück in die Zentrale die Landwirte und Direktvermarkter anfahren, die Waren einlagern und bei der nächsten regulären Tour mit anliefern.
Der Geschäftsführer der Regionalen Arbeitsgemeinschaft Rhön, Ewald Klüber, sieht in der Fortsetzung des Gastronomieprojektes in der hessischen und in der Thüringer Rhön eine Chance, über die Gastronomie intensiv mit dem Qualitätszeichen Rhön und damit für die Dachmarke Rhön werben zu können. Das Projekt sei mit Mitteln der europäischen Gemeinschaftsinitiative Leader Plus gefördert worden und diene in besonderer Weise dem Zusammenrücken von Produzenten, Verarbeitern und Gastronomen in einer Region.
Gastronomiebetriebe, die sich am hessischen Projekt „Touristische Wertschöpfung durch regionale Gastronomie” beteiligen möchten, können sich mit Katharina David von der Dachmarke Rhön in Oberelsbach unter der Telefonnummer (0 97 74) 9 10 20 oder mit Alexander Ochs vom Hotel „Rhön Garden” in Poppenhausen-Kohlstöcken unter der Telefonnummer (0 66 58) 9 17 60 in Verbindung setzen.