Fulda. Die Fuldaer Orangerie hat sich am gestrigen Samstag in ein Gesundheitszentrum verwandelt. Mehr als 12.000 Besucher beherzten das Veranstaltungsmotto und zeigten sich „aktiv und vital“ am 1. Osthessischen Gesundheitstag unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Gerhard Möller.
Der Veranstalter, das Gesundheitsnetz Osthessen (GNO), ist von der Resonanz überwältigt: „Mit dem Gesundheitstag scheinen wir einen Nerv getroffen zu haben“, sagt Dr. Jörg Simon, selbst niedergelassener Arzt in Fulda und Vorstandsmitglied im GNO. „Man sieht, wie wichtig das Thema Gesundheit für die hiesige Bevölkerung ist.“
Durch den Start des Gesundheitsfonds mit Beginn des nächsten Jahres, wird es für Patienten, Ärzte und Krankenkassen einschneidende Veränderungen geben. Allerdings stellen die in der Region ansässigen Ärzte in ihrer täglichen Arbeit fest, dass die Bevölkerung kaum etwas über die Neuerungen weiß.
„Bereits mit kleinen Änderungen im Lebensstil können schwere Erkrankungen hinausgezögert oder sogar verhindert werden“, erklärt Gabriele Bleul, Geschäftsführerin des GNO. „Es ist enorm wichtig bereits im jungen Alter auf sich selbst und seine Gesundheit zu achten“.
So hat das Gesundheitsnetz in Zusammenarbeit mit Krankenkassen einige Programme initiiert, die den Patienten dabei unterstützen sollen. Für ein Projekt mit der AOK Hessen sind die Mitglieder des GNO Pilotregion: „AOK Aktiv + Vital“ soll später hessenweit umgesetzt werden. „Durch die Gesundheitsreform haben wir künftig bessere Möglichkeiten, Menschen zu fördern, die heute aktiv sein wollen, um morgen vital zu bleiben. Wir wollen gemeinsam mit den Ärzten dafür sorgen, dass bereits Erkrankte gar nicht erst die schweren Krankheitsfolgen erleiden müssen“, erklärt Dr. Dr. Heinz Giesen von der AOK Hessen. „Es ist unser Anliegen, in mit dem Arzt abgestimmte Vorsorge und gezielte patientenfreundliche Behandlung zu investieren.“
Bestandteil des Programms sind neben Gesundheitskursangeboten und vielfältigen Informationsmaterialien (Texte, Broschüren, DVD) auch Kleingruppensprechstunden und zeitgerechte Termine bei Fachärzten. „Derzeit hat ein Patient mitunter eine Monate lange Wartezeit um einen Termin bei einem Facharzt zu bekommen“, erklärt Thomas Sitte, Facharzt und Vorstand des GNO. „Im Rahmen dieser neuen Fördermöglichkeiten und mit Hilfe solcher Initiativen können diese Zeiten für Kranke minimiert werden.“
Die enge Zusammenarbeit von Haus- und Fachärzte im Gesundheitsnetz kann zudem die Abläufe für den Patienten optimieren. „Wir ersparen dem Kranken unnötige Wege – die Behandlung kann dadurch schneller und effizienter erfolgen“, sagt Thomas Sitte.
Allerdings ist das Zutun aller nötig: „Nur wenn die niedergelassenen Ärzte, wie hier im Gesundheitsnetz Osthessen, gut zusammenarbeiten, kann eine optimale Versorgung des Einzelnen sichergestellt werden“, sagt Dr. Dr. Heinz Giesen. „Es ist unser Ziel, gemeinsam mit starken Partnern, die Gesundheit für die Region bestmöglich zu organisieren.“
Es war der Impuls des Gesundheitsnetzes, einen Tag um diese Themen erstmalig zu initiieren. „Uns war es wichtig, die hiesige Bevölkerung zu motivieren, sich aktiv mit der eigenen Gesundheit auseinander zu setzen“, sagt Gabriele Bleul. „Wir haben ein breites Angebot geschaffen, bei dem für Jeden etwas dabei ist.“
So boten 80 Aussteller aus den Bereichen Wellness, Gesundheit, Ernährung, Freizeit und Sport den Besuchern zahlreiche Aktionen. Teile der Orangerie verwandelten sich sogar kurzfristig in Arztpraxen, in denen neben niedergelassenen Ärzten und Mitgliedern des Gesundheitsnetzes auch Kliniken und Gesundheitsanbieter der Region ein breites Untersuchungsspektrum offerierten.
Neben einem umfassenden Fortbildungsblock für Ärzte, gab es ein abwechslungsreiches Informationsprogramm für Patienten. Bei den rund 40 Vorträgen reichten die vorgesehenen Plätze nicht aus: die Säle platzen auseinander. Familien hatten ebenfalls die Möglichkeit, das Programm entspannt zu genießen, denn den ganzen Tag über wurde eine kostenlose Kinderbetreuung von der „Wilden 15“ angeboten.
Und der Erfolg gibt dem Veranstalter Recht, der in Gedanken bereits beim nächsten Gesundheitstag ist. „Wir haben unser Ziel erreicht, die Verbesserung und Erhaltung der eigenen Gesundheit mehr ins Bewusstsein des Einzelnen zu rücken“, sagt Dr. Jörg Simon. „Der Gesundheitstag wird als Plattform für Neuerungen und Trends zum festen Bestandteil des regionalen Veranstaltungskalenders werden.“
Über das Gesundheitsnetz Osthessen:
Das Gesundheitsnetz Osthessen ist eine eingetragene Genossenschaft, die inzwischen zwei Drittel der niedergelassenen Ärzte aus Fulda und dem Landkreis repräsentiert und deren Interessen nach Außen vertritt. Das Netz ist inzwischen bundesweit etabliert und Nummer 1 in Hessen.