Fulda. Ein Höhepunkt dieses 108. Deutschen Wandertages war der Auftritt von Gotthilf Fischer auf dem Domplatz zu Fulda. 10.000 begeisterte Wandertagsbesucher feierten den Vater des deutschen Liedgutes, der vor allem mit seinen Chören und seinen oftmals spontanen Massenkonzerten weltweit bekannt wurde. Der Redaktion von „Wandertag aktuell“ stellte er sich für ein Interview zur Verfügung…
Fotos (62): Max Colin Heydenreich
Redaktion: Was verbinden Sie mit Wandern?
Gotthilf Fischer: “Wandern ist wie Singen. Wir haben eine Stimme zum Singen, Beine zum Wandern – wer das
nicht nützt, hat sein Leben verfehlt. Das Wichtigste am Wandern ist: die Beine, der Körper, die Seele – alles ist
in Bewegung. Wer wandert, bleibt gesund.”
Redaktion: Kennen Sie die Rhön, bzw. was lieben Sie an der Rhön?
Gotthilf Fischer: Ich erinnere mich, als ich als Kind auf der Wasserkuppe war und in einem Segelflieger geflogen bin; und dieser Segelflieger ist weiter geflogen als bei mir zu Hause auf dem flachen Land. Das war ein Erlebnis, das ich mit der Rhön verbinde. An der Rhön liebe ich vor allem die Natur und die Landschaft.
Redaktion: Wenn Sie wandern, wo und wie wandern Sie?
Gotthilf Fischer: Wenn wir von Stadt zu Stadt oder Land zu Land fahren – ich bin ja viel unterwegs – halten wir manchmal am Waldesrand an und gehen in die Natur, oder wir mieten uns in einem kleinen Hotel ein und gehen am Abend in der Natur spazieren. Aber eigentlich habe ich leider wenig Zeit zum Wandern.
Redaktion: Waren Sie schon einmal auf einem Wandertag?
Gotthilf Fischer: Ich bin seit 1945 im Albverein. Bisher war ich allerdings erst zweimal auf einem Deutschen Wandertag. Aber die Liebe zum Wandern ist geblieben.
Redaktion: Was würden Sie jedem Wanderer mit auf den Weg geben?
Gotthilf Fischer: Ein Liederbuch. Der Wanderer ist in der Natur unterwegs, und es gibt nichts Schöneres, wenn man dabei ein Lied vom Wald oder der Wanderschaft singt. Denn im Auto muss man sich auf vieles andere konzentrieren, und so hat das Singen keinen Zweck. Denn Wandern und Singen sind nahe beieinander. So wie wir es heute gesehen haben! (Bernd Müller-Strauß)