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Rhöner Landwirte besichtigten zwei hessische Geflügelzuchtbetriebe

Rhön. Der Einladung der Regionalen Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Rhön, zwei Geflügelzuchtbetriebe in Hessen zu besichtigen, waren insgesamt 14 Teilnehmer aus der Rhön gefolgt. Ziel der Ganztagsexkursion war es, erfolgreiche Geflügelbetriebe vorzustellen, um die Produktion von Qualitätsgeflügel in der Rhön zu steigern und Landwirte mit Vermarktern ins Gespräch zu bringen.

Besucht wurde die BIOLAND Frischgeflügel Roth GbR in Witzenhausen-Unterrieden und der Mustergeflügelhof Leonhard Häde in Alheim-Heinebach in der Nähe von Rotenburg an der Fulda, der mit seiner Marke „Sonnenei“ die Verbrauchermärkte von Edeka und Herkules beliefert. „Vor einigen Wochen war Herr Häde zu einem Vortag im Biosphärenreservat eingeladen. Nach der Veranstaltung kam Martin Ritter, ein BIOLAND Holunder- und Geflügelerzeuger aus Ostheim auf mich zu und erzählte mir von der Idee „Rhönhuhn“, erklärt Katharina David vom Management der Dachmarke Rhön.

Die „Rhönhühner“ sollen in der Rhön gezüchtet, aufgezogen, geschlachtet und durch den Lebensmitteleinzelhandel sowie die Gastronomie vermarktet werden. Durch die Vermarktung einer Zweinutzungsrasse, die sowohl gemästet wie auch als Legehenne gehalten werden kann, könnte die ethisch bedenkliche Beseitigung von Millionen männlicher Küken durch Vergasen oder Schreddern überflüssig werden. „Mit dem Rhönhuhn könnte erneut ein Zeichen für nachhaltiges Wirtschaften im Biosphärenreservat Rhön gesetzt werden“, ist sich David sicher.

Andererseits können Zweinutzungsrassen sowohl in der Eier- wie in der Fleischproduktion mit den in der Intensivhaltung üblichen Spezialrassen nicht mithalten. Eier und Fleisch müssen also einen höheren Preis erzielen. Dieser wiederum ist nicht nur durch tierfreundliche und regionale Produktion, sondern vor allem durch eine herausragende Qualität zu rechtfertigen. „Für die Rentabilität ist die Verarbeitung des gesamten Tieres entscheidend. Der Geflügelhof Roth lieferte uns in dieser Hinsicht wichtige Impulse für die Vermarktung so genannter unedler Teile”, sagt Herwart Groll vom tegut… Rohstoffmanagement.

Der Mustergeflügelhof Leonhard Häde in Alheim-Heinebach bot durch sein Projekt „Sonnenei“ einen Anknüpfungspunkt an die Bemühungen des Bauernverbandes Rhön-Grabfeld, regenerative Energie und Landwirtschaft sinnvoll miteinander zu kombinieren. „Die Kombination von regenerativen Energien und Geflügelproduktion bietet für Landwirte eine zusätzliche Einnahmequelle und leistet einen Beitrag zum Klimaschutz”, stell Michael Derleth, Geflügelhalter aus Salz und Mitarbeiter des Bauernverbandes Rhön-Grabfeld fest.

Dass die Regionale Arbeitsgemeinschaft Rhön mit dem Qualitätsgeflügel aus der Region auf dem richtigen Weg ist, zeigte das Interesse der Landwirte während der Exkursion. „Die Betriebsleiter sind sehr offen mit unseren Fragen umgegangen. Sie haben uns einen tiefen Einblick in ihre Betriebe gewährt“, bemerkt Martin Ritter anerkennend.

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