Bad Hersfeld. Für jugendliche Liebhaber von Speiseeis ist es womöglich der Himmel auf Erden. Ab Sommer können Fans der kühlen Süßigkeit ihren Traum wahr werden lassen, denn ab dann gibt es den Ausbildungsberuf Speiseeishersteller/-in. Nach Angaben der Arbeitsagentur Bad Hersfeld wird die Palette der bislang etwa 350 staatlich anerkannten Ausbildungsberufe voraussichtlich zum ersten August um weitere sieben Berufe ergänzt.
Fachkraft für Automatenservice, Automatenfachmann/-frau, Fotomedienfachmann/-frau, Personaldienstleistungskaufmann/-frau, Produktionstechnologe/-technologin, Servicekraft für Schutz und Sicherheit sowie Speiseeishersteller/-in werden die neuen Ausbildungsberufe heißen. Nach Angaben von Sandra Hertrampf, Leiterin der Berufsberatung in der Arbeitsagentur, liegen bisher in diesen Berufen noch kaum Angebote vor, was darauf zurückzuführen sei, dass die Ausbildungsordnungen zwar vorliegen aber noch nicht verabschiedet wurden. Auch seien die neuen Berufsbilder vielen Betrieben noch unbekannt.
“Dennoch gilt auch für die neuen Ausbildungsberufe: Man muss sich frühzeitig kümmern, um eine Stelle im gewünschten Traumberuf zu finden”, so Hertrampf. Sie rät allen Ausbildungssuchenden, sich möglicht schnell bei der Berufsberatung zu melden. Kontakt für Jugendliche: 01801 555 111* Kontakt für Arbeitgeber: 01801 66 44 66* *Entgelt entsprechend der Preisliste Ihres Teilnehmernetzbetreibers
Fachkraft für Automatenservice
Viele Unternehmen der Automatenbranche aber auch Parkhausbetreiber oder Kreditinstitute können ihren Fachkräftebedarf für die Unterhaltung ihrer technischen Anlagen nur durch Seiteneinsteiger abdecken. Diese bringen oft nur einen Teil der erforderlichen Qualifikationen mit. Nach dem Ende einer zweijährigen Ausbildung stellen zukünftig Fachkräfte für Automatenservice Waren-, Getränke-, Geld-, Zeiterfassungs- und Unterhaltungsautomaten auf. Sie prüfen Warenbestände, befüllen und warten die Automaten, weisen Kunden in die Bedienung ein und bearbeiten Reklamationen.
Automatenfachmann/-frau
Die Ausbildung der Automatenfachleute ist in den ersten beiden Ausbildungsjahren identisch mit der Ausbildung der Fachkräfte für Automatenservice. Im dritten Jahr spezialisieren sich die Automatenfachleute: Mit Wahlqualifikationen im kaufmännischen Bereich übernehmen sie später Aufgaben in kaufmännischen Geschäftsprozessen, im Marketing und der Personalwirtschaft. Mit einer Spezialisierung im technisch orientierten Bereich sind sie für die mechatronische Installation, die Instandhaltung und Informations- und Kommunikationstechnik zuständig.
Fotomedienfachmann/-frau
Angesichts des schnell wachsenden Marktes der digitalen Fotografie und Bildverarbeitung entsteht das Bedürfnis nach Fachkräften, die sowohl die Bildmedientechnologien beherrschen als auch verkaufs- und kundenorientiert beraten und das Waren- und Dienstleistungsangebot entsprechend gestalten können. Die zuständigen Kammern reagieren auf diese Nachfrage mit dem neuen Berufsbild Fotomedienfachmann/-frau. Als Ausbildungsbetriebe kommen z.B. Einzelhandelsunternehmen, Fach- und Großlabore, Fotoateliers, die Industrie und Bildagenturen in Frage. Die Ausbildungsdauer beträgt drei Jahre.
Personaldienstleistungskaufmann/-frau
Mit dieser dreijährigen Ausbildung wird es erstmals einen eigenen Ausbildungsberuf für den Personalbereich geben. Ausgebildet wird in Personaldienstleistungsunternehmen, (Zeitarbeitsfirmen, Unternehmen der privaten Arbeitsvermittlung) oder in Personalabteilungen von Betrieben. Tätigkeitsfelder finden Personaldienstleistungskaufleute in den Bereichen Personalberatung, -vermittlung, -rekrutierung, -entwicklung sowie in der Arbeitnehmerüberlassung. Sie ermitteln den Personalbedarf, führen die Personalbeschaffung durch, organisieren den Personaleinsatz und planen die Personalentwicklung. In Personaldienstleistungsunternehmen spielen auch Kundenakquise und Kundenbetreuung eine wichtige Rolle. Zu ihren kaufmännischen Tätigkeiten gehören Kalkulation und Angebotserstellung, das Abschließen von Verträgen sowie die Projekt- und Auftragsabwicklung.
Produktionstechnologe/-technologin
Wettbewerbsdruck auf den internationalen Märkten führt dazu, dass Unternehmen immer schneller und effizienter produzieren müssen. Sie setzen dabei auf eine flexible Produktion mit intelligenter Arbeitsorganisation. Produktionstechnologen sichern die Stabilität der Produktionsprozesse und die Qualität der Produkte. In den drei Jahren ihrer Ausbildung lernen sie, Produktionsanlagen in Betrieb zu nehmen, Testreihen zu fahren, diese zu dokumentieren und Industrieroboter zu programmieren. Erkennen Produktionstechnologen Qualitätsabweichungen und Optimierungsbedarfe führen sie Fehleranalysen durch und beseitigen die Ursachen. Im Rahmen ihrer anspruchsvollen Tätigkeit arbeiten sie eng mit Produktentwicklern, Konstrukteuren, Zulieferern, Kunden und den Produktionsteam zusammen.
Servicekraft für Schutz und Sicherheit
Mit der zweijährigen Ausbildung zur Servicekraft für Schutz und Sicherheit soll neben der bereits bestehenden dreijährigen Ausbildung zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit eine weitere Erstausbildung in der Sicherheitsbranche eingeführt werden. Der Bedarf an Sicherheitsdienstleistungen für öffentliche, private und betriebliche Kunden steigt stetig. Servicekräfte schützen Personen und Sachwerte durch vorbeugende Maßnahmen und soweit erforderlich durch Gefahrenabwehr. Sie überwachen die Umsetzung von Schutz- und Sicherheitsvorschriften in Gebäuden und Betrieben und überprüfen die ordnungsgemäße Funktion von Sicherheitssystemen.
Speiseeishersteller/-in
Sicherlich ein Traumberuf für das eine oder andere Leckermäulchen. Ausgebildet wird in Eiscafés und Konditoreien. Die Ausbildung dauert zwei Jahre und vermittelt die erforderlichen Kenntnisse um Speiseeis, Waffeln und Biskuit nach verschiedenen Verfahren herzustellen. Aber auch die Zubereitung kleiner Gerichte (Toast- und Salatvariationen, Aufläufe und Nudelgerichte) stehen auf dem Lehrplan. Die Auszubildenden wenden Hygiene- und Gesundheitsvorschriften an und lernen die Methoden der Preisbildung. Grundlagen betriebswirtschaftlichen Handelns und Kenntnisse der Personaleinsatzplanung sollen die Fachkräfte von morgen bereits sehr frühzeitig in die Lage versetzen, kleine Filialen zu leiten.