Written by 0:15 Alle Nachrichten, Politik & Wirtschaft

Nachbarschaftshilfe: Ein Generationen übergreifender Gedanke

Fulda. Was passiert, wenn ich alt werde? Wie kann ich der Gemeinschaft nützlich sein, ob als jüngerer oder älterer Mensch? Fragen, für die das neueste städtische Projekt „Nachbarschaftshilfe“ Orientierungshilfe geben möchte, das Fuldas Oberbürgermeister Gerhard Möller gemeinsam mit den Ansprechpartnern, Hartmut Schlegel und Annette Karst-Reinker, der Öffentlichkeit vorstellte.

Gedankliche Eckpfeiler der Nachbarschaftshilfe sind: Für einander Verantwortung zu übernehmen und eine „Kultur des gegenseitigen Unterstützens zu fördern.“ Das kann beispielsweise so aussehen, dass Senioren bei der Kinderbetreuung helfen. Junge aktive Mitglieder des Vereins mähen, bügeln, waschen oder kochen für Ältere, wenn sie freie Zeit-Ressourcen haben. Aber auch Besuchsdienste, kleinere Reparaturarbeiten oder Hilfen im Umgang mit elektronischen Geräten wie Computer oder Mobil-Telefon gehören zur breiten Palette von Möglichkeiten der Nachbarschaftshilfe. Alle erbrachten Leistungen münden in einem Punktesystem, die wiederum in Gegenleistungen eingetauscht werden können.

Nachbarschaftshilfe wieder beleben

„Mit dem neuen Projekt wollen wir einen Weg begleiten, der interessant und zukunftsfähig ist“, sagte Fuldas Verwaltungschef bei der Vorstellung. Der Ansatz der Nachbarschaftshilfe stärke sowohl die Seniorenarbeit als auch das bürgerschaftliche Engagement. Sie sei umso wichtiger, als das nachbarschaftliche Miteinander zunehmend verloren gegangen sei. „Diese Ressource wollen wir über die Nachbarschaftshilfe wieder beleben“, hofft Möller und fügt hinzu, dass der Fantasie der inhaltlichen Ausgestaltung keine Grenzen gesetzt seien.

Vereinsgründung

Hilfsbedürftigkeit müsse vorliegen, wenn Leistungen in Anspruch genommen werden sollen, erläuterte Hartmut Schlegel. Das Projekt basiere auf dem Prinzip der Gegenseitigkeit. In der Regel Ältere, aber auch Jüngere ab 50 könnten Leistungen abfordern und erbringen. Gerade Ältere sollen aktiviert werden, sich einzubringen, um so das Gefühl zu erhalten, dass „meine Arbeit etwas wert ist.“ Geprägt sei das Projekt vom Mehrgenerationendenken und dem Aspekt, dass Aktive freie Zeitressourcen einbringen.

Ganz konkret ist eine Stunde Hilfeleistung beispielsweise zwei Punkte wert, die später wieder in einer Gegenleistung eingelöst werden können. Basis der Nachbarschaftshilfe soll der am 30. Mai zu gründende Verein sein. Er ist Schnittstelle für die Mitglieder und gleichzeitig wichtig, um agieren, Spenden entgegen nehmen zu können und haftungs- und versicherungsrechtliche Dinge zu regeln. Weitere Informationen sind über folgendende e-mai Adresse erhältlich: hartmut.schlegel@fulda.de oder unter der Rufnummer 0661/ 607423 bei der Seniorenberatung Ziehers-Süd (mb)

Visited 1 times, 1 visit(s) today
Close