Fulda. Zwei neue Stadtbusse des Herstellers MAN mit innermotorischer Abgasrückführung und nachgeschaltetem Filtersystem setzt die ÜWAG Bus GmbH (ÜBG) jetzt im Stadtbusverkehr Fulda ein. Oberbürgermeister Gerhard Möller ging zusammen mit den Geschäftsführern der ÜWAG Bus GmbH, Dipl.-Ing. (FH) Thomas Lang und Dipl.-Kfm. Klaus W. Aschenbrücker, auf Jungfernfahrt und nahm die Busse mit der neuen umweltfreundlichen Technik in Augenschein.
„Die neuen verschärften Abgasnormen in Europa stellen Verkehrsbetriebe und Bushersteller vor große Herausforderungen. Die heute gültigen Euro 4-Grenzwerte haben gegenüber Euro 3 bereits eine Reduzierung des Stickoxidanteils um etwa 30 Prozent und des Feinstaub-Partikelanteils um rund 80 Prozent gebracht“, erläuterte Thomas Lang die derzeitigen Umweltvorschriften, innerhalb derer die Nahverkehrsunternehmen Wirtschaftlichkeit und Klimaschutz in Balance bringen müssen. Ab Oktober 2009 tritt die Euro 5-Norm in Kraft, die eine weitere drastische Senkung des Stickoxidanteils vorsieht.
Die beiden neuen MAN-Niederflurbusse für den Fuldaer Stadtbusverkehr mit 35 Sitz- und 48 Stehplätzen sind bereits heute mit der Abgastechnik von morgen ausgestattet. So können die dieselbetriebenen Busse sogar das Abgasniveau des wirtschaftlich ungünstigeren Erdgasantriebs erreichen. „Unsere neuen Busse übertreffen die Vorgaben der Euro 5-Norm und entsprechen dem gegenwärtig anspruchsvollsten europäischen Abgasstandard für Busse und Lkw“, berichtete Geschäftsführer Lang dem Fuldaer Oberbürgermeister. „EEV“ heißt dieser Standard und steht für „Enhanced Environmentally Friendly Vehicle“, übersetzt „Besonders umweltfreundliches Fahrzeug“. Diese Fahrzeuge stoßen maximal zwei Gramm Stickoxid pro Kilowattstunde aus; nicht mehr als 0,02 Gramm Feinstaub-Rußpartikel pro Kilowattstunde verlassen den Auspuff.
Möglich wird das durch die besondere Art der innermotorischen Verbrennung und ein spezielles Filtersystem. Die Verbrennung des Dieselkraftstoffs im Motor ist dabei so optimiert, dass nur noch geringe Stickoxid-Emissionen entstehen. Die bei der Verbrennung entstehenden Partikel (Feinstaub) werden durch einen nachgeschalteten Filter dem Abgas entzogen.
„Der öffentliche Personennahverkehr der ÜWAG leistet vom Grundsatz her bereits einen wesentlichen Beitrag, bei steigendem Mobilitätsbedarf die Belastungen für die Umwelt in der Stadtregion Fulda zu begrenzen“, sagte Fuldas Oberbürgermeister Gerhard Möller. „Mit dem Einsatz dieser hochmodernen umweltfreundlichen Technik übernimmt die ÜWAG mit ihren Verkehrsbetrieben auch an dieser Stelle wirtschaftliche und gesellschaftliche Verantwortung.“
Die Verkehrsunternehmen der ÜWAG setzen bei der kontinuierlichen Modernisierung und Erneuerung ihrer Fahrzeugflotte stets auf die neueste Technik zur Entlastung der Umwelt. Daher werden seit 2007 ausschließlich Fahrzeuge beschafft, die mindestens der Euro 5-Norm entsprechen. Aus wirtschaftlichen Gründen können natürlich nicht alle älteren Busse auf einen Schlag ausgemustert werden.
„Je wirtschaftlicher ein öffentlicher Personennahverkehr arbeitet, desto besser kann er auch seine Funktion erfüllen“, weiß Oberbürgermeister Gerhard Möller. „Und ich bin stolz darauf, dass ein Unternehmen aus der Region, an dem unsere Stadt beteiligt ist, beides bieten kann – Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit.“ Denn neben Umweltgesichtspunkten seien für die Fahrgäste auch das Fahrtenangebot und die Fahrpreise ein wichtiger Grund, das Auto stehen zu lassen und auf den Bus umzusteigen.