Fulda. Frohe Ostern, Happy Easter, Joyeuses Pâques oder Felices Pascuas- so unterschiedlich sich die Ostergrüße in den verschiedenen Sprachen anhören, so unterschiedlich wird das Osterfest auch auf der ganzen Welt gefeiert.
Fotos (3): Max Colin Heydenreich
Ein wohlgemeinter Klaps mit Birkenruten und der Geschlagene hat in den nächsten Monaten das Glück auf seiner Seite. Das zumindest glauben die Finnen, die am Palmsonntag ihre Freunde und Bekannten leicht mit Birkenzweigen schlagen. Das soll Glück bringen und an die Palmwedel erinnern, mit denen Jesus vor über 2 000 Jahren in Jerusalem empfangen wurde.
Ganz anders begehen die schwedischen Nachbarn ihr Osterfest: hier verkleiden sich am Ostersamstag die Kinder mit Kopftüchern und langen weiten Röcken als „Osterweiber“. Danach gehen sie von Tür zu Tür und bitten um Süßigkeiten.
Zwei Osterbräuche im englischsprachigen Raum zeigen wie unterschiedlich mit den Ostereiern umgegangen werden kann. Beim „White House Easter Egg Roll“ suchen Kinder im Garten des Weißen Hauses in Washington nach Eiern und rollen diese anschließend mit einem Stock quer durch den Garten. Zum Abschluss werden vom Präsidenten signierte Holzeier an alle Anwesenden verteilt.
Eine ganz andere Tradition wird in England aufrechterhalten. Rohe Eier werden mit den Namen aller anwesenden Kinder versehen und von ihnen anschließend in einem Sieb hin- und hergeschüttelt. Gewonnen hat das Kind, dessen Ei am längsten unversehrt bleibt.
Und auch die Osterleckereien kommen in fast allen Ländern nicht zu kurz: In Italien ist es üblich, am Ostermontag mit Freunden und der Familie ein Picknick im Grünen zu veranstalten. Traditionell wird dabei die „Torta di Pasquetta“- ein herzhafter Kuchen mit Eiern und Spinat verzehrt. In Kroatien wird im Ostergottesdienst gesegnetes Fleisch, ähnlich einem Kasseler Rippenspeer, zusammen mit Meerrettich und gekochten Eiern als Ostermahl serviert.
Auf ganz besonderem Weg gelangen die Süßigkeiten in Frankreich zu den Kindern. Einer Legende nach verlassen am Karfreitag alle Kirchenglocken das Land, um nach Rom zu gehen. Erst nach ihrer Rückkehr am Ostersonntag läuten sie wieder. Auf ihrem Rückweg bringen sie den Kindern Schokolade in Form von kleinen Glocken und Muscheln mit.
In den meisten anderen Ländern übernimmt diese Aufgabe der Osterhase, der häufig bunte Eier und Süßigkeiten bringt. Doch die Konkurrenz schläft nicht: in Schweden werden die Leckereien von dem Osterküken und in Australien von den Osterbillys, hasenähnlichen Beuteltieren, gebracht.
Und wenn in den meisten Ländern die Ostersüßigkeiten bereits aufgegessen und das Fest beendet ist, wird in Mexiko und Griechenland noch gefeiert. Und zwar aus unterschiedlichen Gründen. Während die Griechen das Osterfest traditionell erst eine Woche später begehen, erstrecken sich die Osterfeierlichkeiten in Mexiko über fast zwei Wochen.
Doch auch wenn die Bräuche sich von Land zu Land unterscheiden, die Botschaft bleibt dieselbe: Felices Pascuas, Joyeuses Pâques, Happy Easter, Frohe Ostern. (Angela Kredig)
Die Redaktion wünscht allen Leserinnen und Lesern frohe Ostern!