Burghaun. Aus den Händen von Staatssekretär Karl-Winfried Seif vom Hessischen Ministerium für Umwelt, ländlichen Raum und Verbraucherschutz erhielt die ÜWAG Netz GmbH jetzt die Auszeichnung als „Fledermausfreundliches Haus“. Mit diesem Titel ehren der Naturschutzbund Deutschland e. V. (NABU), das Land Hessen und die Stiftung Hessischer Naturschutz gewerbliche und private Hauseigentümer, die ihre Gebäude fledermausfreundlich gestalten und sich um den Schutz der fliegenden Kleinsäuger verdient gemacht haben.
Für den Preis vorgeschlagen worden war die ÜWAG Netz GmbH von den Mitarbeitern der Staatlichen Vogelschutzwarte für Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland in Frankfurt, mit der das Unternehmen bei vielen Artenschutzprojekten zusammenarbeitet.
Dipl.-Ing. Eike Weldner und Dipl.-Ing. Herbert Olberg, die beiden Geschäftsführer der ÜWAG Netz GmbH, nahmen die Auszeichnungs-Urkunde und eine zugehörige Metallplakette in Burghaun-Gruben entgegen. Den passenden Rahmen für die Auszeichnung bildete die Übergabe einer stillgelegten Turmstation der ÜWAG an den Kreisverband Fulda des NABU: Wo früher Kabel und Leitungen das Bild bestimmten, finden in Zukunft Fledermäuse und seltene Vogelarten ein Zuhause.
Im Namen der Initiatoren der Aktion „Fledermausfreundliches Haus“ dankten Staatssekretär Seif und der NABU-Landesgeschäftsführer Hartmut Mai der ÜWAG Netz GmbH für ihr Engagement für den Fledermausschutz und lobten den Einsatz des Unternehmens beim Schutz seltener Tierarten.
Mit der Ausrüstung von Freileitungsmasten mit Sitzstangen und Abdeckungen an spannungsführenden Teilen zum Schutz von Greifvögeln und vielen weiteren Maßnahmen habe sich das Unternehmen auf vielfältige Weise um den Vogel- und Fledermausschutz in Hessen verdient gemacht, sagte Karl-Winfried Seif. „Die ÜWAG Netz GmbH beweist damit, dass die Belange der Energieversorgung und des Artenschutzes sich nicht ausschließen. Die stillgelegte Turmstation, die heute in den Besitz des NABU übergeht, ist dafür ein weiteres Beispiel“, lobte der Staatssekretär.
Eike Weldner und Herbert Olberg nahmen die Auszeichnung für die ÜWAG Netz GmbH entgegen und sicherten zu, dass sich das Unternehmen auch künftig für die Belange des Schutzes der heimischen Natur einsetzen werde. „Wir freuen uns, dass wir mit der Übergabe unserer umgebauten Turmstation einen weiteren Beitrag dazu leisten können.“ Mit der Übergabe des Schlüssels für die Turmstation übereigneten Eike Weldner und Herbert Olberg, die Station am „Hahngraben“ anschließend an Karlheinz Kern, den Vorsitzenden des NABU-Kreisverbands Fulda. Die Naturschützer werden sich in Zukunft um die Station und ihre wildlebenden Untermieter kümmern.
Über die Umrüstung der Turmstation der ÜWAG Netz GmbH und die Übergabe an den NABU freute sich auch Burghauns Bürgermeister Alexander Hohmann. Er verwies darauf, dass der Vogel- und Fledermausschutz in der Marktgemeinde generell eine wichtige Rolle spielt. So habe die Gemeinde erst kürzlich in Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde und dem Amt für Bodenmanagement den alten Hochbehälter in Langenschwarz zum Fledermausstollen umgebaut.
Schlüsselfertiger Ruheplatz für Vögel und Fledermäuse
Auch die jetzt übereignete Turmstation in Burghaun-Gruben war von der ÜWAG Netz GmbH in enger Abstimmung mit den Experten der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Fulda für die neuen Mieter umgebaut worden – sozusagen schlüsselfertig und sofort bezugsfähig: Hohlblocksteine in dem ehemaligen Kabelschacht im Inneren des Turms bieten seltenen Fledermausarten einen willkommenen Unterschlupf. Außerdem zogen die Monteure der ÜWAG im oberen Teil der Station eine hölzerne Zwischendecke ein. In dem entstandenen Obergeschoss finden unter anderem Schleiereulen und Höhlenbrüter Unterschlupf. Die ehemaligen Kabeldurchlässe unter dem Dach der Turmstation dienen ihnen als Ein- und Ausfluglöcher.
Bereits in der Vergangenheit hatte die ÜWAG Netz GmbH verschiedene geeignete Turmstationen für Zwecke des Naturschutzes zur Verfügung gestellt und sie mit Nisthilfen und Fledermauskästen ausgestattet – die hohen, freistehenden Gebäude werden von den Tieren gerne als Ruheplätze angenommen. Durch die fortschreitende Verkabelung des Stromverteilungsnetzes werden zahlreiche Turmstationen nicht mehr für die Energieversorgung benötigt, und so kann auch der Innenraum als Behausung für bedrohte Tierarten genutzt werden.
Die ÜWAG Netz GmbH hat deshalb bereits mehrere Turmstationen komplett an regionale Vogelschutzorganisationen übergeben. Außerdem hatte die ÜWAG Netz GmbH die Federführung bei der Erarbeitung der „Vereinbarung zum Vogelschutz an Freileitungen“ übernommen und kooperierte dabei unter anderem mit den hessischen Freileitungsnetzbetreibern, der staatlichen Vogelschutzwarte und dem hessischen Umweltministerium.