Fulda. Es war ein Wahlkrimi: Erst um 23.23 Uhr wurde das vorläufige Endergebnis der Landtagswahl verkündet. Hatte es über viele Stunden so ausgesehen, als würde die SPD in Hessen zur stärksten Partei avancieren, wendete sich das Blatt in letzter Minute. Mit 36,8 Prozent der Wählerstimmen liegt die CDU um 0,1 Prozent vor der SPD. Doch die CDU musste herbe Verluste hinnehmen. Sie büßte im Vergleich zu 2003 12,0 Prozentpunkte ein. Die SPD konnte sich um 7,6 Prozent steigern. Die FDP legte 1,5 Prozentpunkte zu und erreichte 9,4 Prozent. Die Grünen büßten 2,6 Prozent ein und kommen auf 7,5 Prozent. Die Linke zieht mit 5,1 Prozent erstmals in den Landtag ein.
Fotos (36): Max Colin Heydenreich
Ein ähnliches Bild zeigte sich auch im Kreis Fulda. Gravierende Verluste für die CDU, leichte Rückgänge auch bei den Grünen, deutliche Steigerungen bei SPD und FDP. In den Wahlkreisen 14 und 15 wählten 49,49 Prozent die CDU – 18,11 Prozent weniger als in 2003. 26,91 Prozent gaben der SPD ihre Zweitstimme – im Vergleich zur letzten Landtagswahl eine Steigerung von 9,33 Prozent Die FDP legte 4,26 Prozent zu und kam auf 9,76 Prozent. Die Grünen verloren 0,64 Prozent und erreichten 5,04 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 64,4 Prozent. In Stadt und Landkreis Fulda waren rund 168.000 Menschen wahlberechtigt.
Der Landkreis Fulda wird in Wiesbaden nun durch Dr. Walter Arnold und Dr. Norbert Herr (beide CDU), Sabine Waschke (SPD), Margarete Hölldobler-Heumüller ( Bündnis 90/Die Grünen) und Jürgen Lenders (FDP) vertreten. Im Landratsamt Fulda verfolgten gestern Abend Wahlkreisabgeordnete, Kandidaten und Politiker die spannende Wahl. Die SPD feierte später ihren Erfolg auf dem Sippelshof in Sickels. Für die CDU gab’s beim “Wein-Schmitt” keinen Sekt, sondern Selters.