Lauterbach. Zur Premiere am zweiten Weihnachtsfeiertag waren über 500 Zuschauer ins Lauterbacher Eisstadion gekommen, um die Zauberwelt von Oz zu erleben und sie waren alle begeistert. VERC-Trainerin Marianne Steifler, als choreographische und künstlerische Leiterin der Musical- und Märchenaufführungen der Eiskunstlaufabteilung hatte wieder einmal ganze Arbeit geleistet.
Ein recht karges Bühnenbild zur Eröffnung nahmen die Zuschauer gar nicht richtig wahr, denn gleich zu Beginn eröffneten vier Regenbogen-Tänzerinnen den sportlichen und farbenprächtigen Reigen mit wunderschönen Kostümen und Regebogenfahnen. Wie aus dem Nichts haben dunkle Gestalten in Windeseile Blumenfelder mit überdimensionalen Blumen, bunten Bäumen und sogar einen kleinen See auf die Eisfläche gezaubert. Schon beginnt die Geschichte, denn es erscheint Dorothy (Sheila Rubin/Nicole Schastok), das Mädchen aus Kansas, das im Traumland Oz erwacht und fasziniert das applaudierende Publikum mit ihrem Solo zum Welthit „Somewhere over the rainbow“.
Die Eisfläche ist inzwischen in ein buntes Lichtermeer getaucht. Nach dem Aufeinandertreffen mit der guten Hexe Glinda (Stephanie Arend), die Dorothy samt ihrem Hund Toto die Furcht im fremden Zauberland nimmt, füllt sich das Eis. Vier anmutige Feen, die mit Pirouetten und Sprüngen zu Glindas Gefolge zählen. Die zwergenhaften Bewohner aus Oz zeigen eine flotte Parade ihres Könnens auf den Kufen.
Auch die Jüngsten der Eiskunstlaufabteilung tummeln sich nun mit manch tapsigen Schritten auf dem Eis, was den Zuschauern besonders gefiel. Putzig sind sie als Blümchen verkleidet – mit ihren großen Blumenköpfen aus denen strahlende Augenpaare funkeln. Plötzlich taucht die „Böse Hexe des Nordens mit ihrem Besen auf und verspricht Dorothy das Leben im wundervollen Land Oz zur Hölle zu machen.
„Sprechende“ Apfelbäume, die sogar mit Äpfeln werfen, begegnen Dorothy und Toto jetzt auf ihrem Weg zum Zauberer. Die Vogelscheuche ohne Verstand, hervorragend von Victoria Krjukov dargestellt und der Blechmann (Selina McQueen), der mit dem Ölkännchen wieder „zum Leben und Schlittschuhlaufen“ erweckt wird und von der eingerosteten Steifheit bis zur vollkommenen Beweglichkeit wunderbar schauspielerisch dargestellt, gehören fortan zu Dorothys Weggefährten auf dem gelben Steinweg. Auch Jana Kraft verkörpert den Löwen ohne Courage perfekt auf dem Eis.
Beeindruckend der Zauberer von Oz (Rebecca Höhl), die mit den anderen sechs Hauptfiguren die Solisten komplettiert. Alle zeigen sie ausnahmslos auf hohem sportlichem Niveau ebenso hervorragende künstlerische Darbietungen. Die Erwachsenengruppe in wallenden Gewändern als Bäume oder als dunkle Gestalten mit greller Schärpe als Gefolge der bösen Hexe ergänzt das Showteam perfekt.
Sämtliche Requisiten, das bunte Bühnenbild, Kostüme und die schillernde Beleuchtung hätten nicht stimmungsvoller sein können. Die Zuschauer trampelten und applaudierten und auch die Rufe nach Zugabe wurden erfüllt. Im Techno-Rhythmus zu „Somewhere over the rainbow“ rissen die Akteure die Zuschauer erneut zu Ovationen hin. Marianne Streifler erhielt tosenden Beifall als sie mit den Blumenkindern auf Eis kam. Über 60 Mitwirkende im Alter von vier bis vierzig zählen zum Schlussbild einer überaus gelungenen Darbietung. Weit über die regionalen Grenzen hinaus kommen inzwischen die Besucher der Veranstaltungen ins Vogelsbergstädtchen und auch auf Tournee nach Waltershausen/Thüringen zu einer Veranstaltung am 12. Januar 2008 um 19.30 Uhr geht die VERC-Gruppe.
Zwei weitere Aufführungstermine stehen auch in der Lauterbacher Eishalle noch an: Sonntag, 30.12.07 (20 Uhr) und Dienstag, 01.01.08 (18 Uhr). Für beide Termine sind noch Karten an der Abendkasse erhältlich. Einlass ca. 45 Minuten vor Beginn.