Fulda. Die positiven Auswirkungen des stärkeren regionalen Beitrags der Überlandwerk Fulda AG (ÜWAG) werden im Vergleich mit Mitbewerbern nicht durch höhere Energiepreise für die Kunden erkauft. Das ist die wohl wichtigste Aussage für die Kunden der ÜWAG und die Bürgerinnen und Bürger in der Stadt und im Landkreis Fulda, die aus einer aktuellen Studie des Eduard Pestel Institutes Hannover hervorgeht.
Direkt und indirekt seien 1455 Arbeitsplätze von der ÜWAG abhängig, die hohe Ausbildungsquote wurde schon häufiger von der SPD hervorgehoben. 113,2 Millionen Euro verbleiben von den regional beeinflussbaren Ausgaben der ÜWAG in der Region, 26,5 Prozent der für Strom an die ÜWAG gezahlten Gelder fließen in die Region zurück, und davon profitieren die Menschen in Osthessen und nicht anonyme Anleger bzw. Aktionäre, wie bei den vier großen Stromkonzernen E.ON, RWE, EnBW und Vattenfall, die lediglich auf Gewinnmaximierung ausgerichtet sind. Fast 120 Millionen Euro werden in der gesamten Wertschöpfungskette generiert. Das seien stichwortartig die wichtigsten Ergebnisse der vorgelegten Studie.
„Kommunale Versorgungsunternehmen sind nicht die Preistreiber“, stellt Günter Strelitz, der Fraktionsvorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion fest, und ergänzt: „Es ist wichtig festzuhalten, dass die ÜWAG, die sich zu 100 Prozent im regionalen Besitz von Stadt und Landkreisen befindet, als kommunaler Versorger für die Sicherstellung der öffentlichen Daseinsvorsorge arbeitet, und das ist gerade auch im ländlichen Raum, sowohl beim Strom, wie auch im ÖPNV von hoher Bedeutung.”
Auch der von der SPD angeregte und sich in der Planung befindliche Solarpark auf Flächen der Kreisabfalldeponie in Kalbach hätte wohl ohne das Engagement der ÜWAG-Tochter SynEnergie nur mäßige Realisierungschancen. Für die Fotovoltaikanlage mit 55 Modulen sei eine Investition von ca. 1,88 Mio. Euro erforderlich. Fotovoltaik-Anlagen auf den Dächern der Wernher-von-Braun-Schule, Neuhof, und der Lüdertalschule, Großenlüder sowie das Rapsöl-Blockheizkraftwerk auf der Wasserkuppe seien weitere Beispiele für die wirkungsvollen Geschäftsaktivitäten der ÜWAG-Gruppe.
Durch Kürzungen bei den Netzentgelten durch die Bundesnetzagentur müsse die ÜWAG rund 2,5 Millionen Euro Einbußen hinnehmen. Für die Tarifkunden ändere sich nichts, so wäre es aus dargelegten Gründen fatal, wenn ÜWAG-Kunden der Wechselaufforderung einzelner CDU-Politiker folgen würden.
Und dennoch besteht Handlungsbedarf. Die SPD-Kreistagsfraktion schlägt daher einen vergünstigten Stromtarif vor, der Menschen in wirtschaftlich schwierigen Lebenssituationen beim Zahlen ihrer Stromkosten entlasten soll. Berechtigung könnte beispielsweise der schriftliche Nachweis der Rundfunkgebührenbefreiung von der Gebühreneinzugszentrale (GEZ) sein. So wäre eine neutrale und anerkannte Beurteilung möglich.
„Die Einführung eines Sozialrabatts würde das Engagement der ÜWAG-Gruppe unterstreichen und zeigt auf besondere Weise auch die soziale Verantwortung, die wir für die Schwächeren in unserer Gesellschaft wahrnehmen wollen“, stellt Strelitz abschließend fest. Er ist sich “sicher, dass diese Initiative zeitnah realisiert werden kann.”