Wissenschaft. Zu Jahresende versammelten sich Vertreter der im Fachbereichstag Informatik (FBTI) organisierten Fachbereiche und Fakultäten deutscher Fachhochschulen zu ihrem alljährlichen Informations- und Erfahrungsaustausch über hochschulpolitische Vorhaben und Entwicklungen. Erstmals war eine privat finanzierte Hochschule, die NORDAKADEMIE in Elmshorn, Ausrichter der Plenarversammlung mit Informatik-Professoren von 60 Mitgliedshochschulen in ganz Deutschland und Gästen von Verbänden und Politik.
Der FBTI versteht sich als fachkompetenter hochschulpolitischer Ansprechpartner in Bezug auf alle Fragestellungen, die Studiengänge der Informatik an Fachhochschulen in Deutschland und die Informatik als anwendungsbezogene Wissenschaft betreffen. Er vertritt damit die Interessen von über 100 Studiengängen mit mehr als 30.000 Studierenden der Informatik (weitere Infos unter http://www.fbti.de/).
Es galt, eine umfangreiche Tagesordnung mit hochschulpolitisch schwierigen Themengebieten abzuarbeiten. Im Mittelpunkt der Diskurse standen die weitere Gestaltung der konsekutiven Bachelor- und Masterstudienprogramme, die Stärkung der Hochschulautonomie und damit verbundene Fragestellungen wie die Etablierung von Qualitätssicherungssystemen, die Stärkung der angewandten Forschung verbunden mit dem Promotionsrecht an Fachhochschulen und die Verwendung der Studienbeiträge zur Verbesserung der Studienbedingungen.
In dem traditionellen Festakt zur Verleihung der Informatikpreise 2007 überreichte der FBTI-Vorsitzende Professor Dr. Ulrich Bühler Preisgelder in Höhe von insgesamt 7000 Euro an die Sieger des bundesweiten Wettbewerbs für hervorragende Informatik-Abschlussarbeiten in vier Fachgebieten (Informatik, Technische Informatik, Medieninformatik und Wirtschaftsinformatik).
In diesem Jahr wurde neben Diplom- und Masterarbeiten erstmals auch eine Bachelor-Arbeit ausgezeichnet. Er bedankte sich bei den Sponsoren (DEG Alles für das Dach eG, INFO AG, Lufthansa Technik AG, Lufthansa Revenue Services GmbH und NORDMETALL-Stiftung) und der Jury, ohne die diese Auslobung der Preise nicht möglich wäre.
Wie ein roter Faden zog sich das Thema „Promotionsrecht an Fachhochschulen“ durch die intensiv geführten Diskussionen der Plenarversammlung. So berichteten viele Vertreter, dass an ihren Fachbereichen bzw. Fakultäten inzwischen hervorragende Masterabsolventen „produziert“ werden, diese dann aber für ein Promotionsvorhaben zu Universitäten „abwandern“ müssen und damit für Forschungsprojekte an der eigenen Hochschule nicht mehr zur Verfügung stehen.
Aber gerade diese fähigen Köpfe werden an den Fachhochschulen gebraucht, wenn regionale Forschungs- und Entwicklungsverbünde mit Unternehmen erfolgreich sein wollen, betonte der Vorsitzende Professor Bühler. Mit einem eigenständigen Promotionsrecht würden diese jungen Akademiker gehalten und ein wissenschaftliches Umfeld an forschungsintensiven Fachhochschulen geschaffen. Auch sieht er in der Institutionalisierung der kooperativen Promotion in Zusammenarbeit mit Universitäten eine Lösung des Problems.