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Pakt für Ausbildung wird wieder erfüllt

Schönes aus der Region. 12,3 Prozent mehr Ausbildungsplätze als im vergangenen Jahr und damit eine ausgesprochen positive Zwischenbilanz vermeldete Helmut Sorg anlässlich eines Pressegespräches zur Ausbildungssituation im Verantwortungsbereich der IHK. 1167 junge Menschen, soviel wie noch nie, haben im Jahr 2007 in Industrie, Handel und Dienstleistungsbetrieben bislang eine Ausbildung begonnen. Hinzu kommen 59 Plätze für Einstiegsqualifizierungen (EQ). Das Fazit des Präsidenten der Industrie- und Handelskammer Fulda: „Wir sind auf einem sehr guten Weg und haben den Pakt für Ausbildung in diesem Jahr erfolgreich wie nie umgesetzt.

Fotos (3): Sandra Günther

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Rund 30 Prozent aller Schülerinnen und Schüler entscheiden sich für eine akademische Laufbahn, zirka 70 Prozent starten ihre berufliche Karriere mit einer Ausbildung. Die Unternehmen im Verantwortungsbereich der Industrie- und Handelskammern stellen davon dabei fast 60 Prozent dieser Ausbildungsplätze. „Dank ihrer hervorragenden Qualität ist die duale Ausbildung ein starker Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Ländern“, betonte der IHK-Präsident. Dabei hat die Region auf Initiative der IHK Fulda seit längerer Zeit auch Angebote speziell für benachteiligte junge Menschen entwickelt. So wurden 2007 zum Beispiel wieder fünf neue Fachkräfte für Verkaufsvorbereitung eingestellt. Insgesamt durchlaufen diese Ausbildung, die es nur im IHK-Bezirk Fulda gibt, 31 junge Menschen.

„Traditionell genießt Ausbildung bei uns einen hohen Stellenwert. Die anziehende Konjunktur hat sich noch einmal positiv auf den regionalen Ausbildungsmarkt ausgewirkt“, betonte der IHK-Präsident. Das Engagement der Unternehmen beschränkt sich dabei nicht nur auf Ausbildungsstellen. Hinzu kommen eine hohe Zahl von Praktikumsstellen für die allgemein bildenden und beruflichen Schulen, die Beschäftigung von Umschülern und BA-Studenten, die Betreuung von Diplomanden und nicht zuletzt die Freistellung von Mitarbeitern für die ehrenamtliche Tätigkeit in den Prüfungsausschüssen.

„Zu den Erfolgsfaktoren unserer „Wirtschaftsregion“ gehören das gute Angebot an qualifizierten Arbeitskräften und die großartige Ausbildungsquote. Bereits diese zwei Faktoren zeigen: Bildung allgemein und die Berufsbildung insbesondere haben in unserer Region einen sehr hohen Stellenwert – und es herrscht breiter Konsens, dass es eine elementare gesellschaftliche Aufgabe ist, jungen Menschen einen guten Start in den Beruf zu ermöglichen. Vor allem aber ist Ausbildung eine Investition in die Zukunft des Unternehmens“, betonte Sorg und lobte die heimische Wirtschaft: „Auch in diesem Jahr haben unsere Unternehmen Verantwortung übernommen und sich mit den Jugendlichen solidarisch gezeigt. Alle ausbildungswilligen und ausbildungsfähigen Menschen im Verantwortungsbereich der IHK Fulda haben einen Ausbildungsplatz erhalten.“ Das sei auch dringend notwendig, wie der IHK-Präsident aufzeigte, denn in Deutschland verschieben sich die Vorzeichen. War es in den vergangenen Jahren noch ein Problem, genügend Ausbildungsplätze zu finden, werden mittelfristig die Bewerber knapp.

Die Zahl derer, die ein Ausbildungsverhältnis eingehen wollen, wird in der Region ab 2010 tendenziell zurückgehen. Das bedeutet, es wird für die Unternehmen schwieriger, Nachwuchskräfte zu finden.

Umso wichtiger sei es, das hohe Niveau der Bildung zu erhalten. „Je praxisorientierter, zukunftstauglicher und attraktiver die Ausbildungsangebote, desto größer ist die Anzahl der Menschen, die sich hier ausbilden lassen und damit auch die unserer zukünftigen Fachkräfte. In der Wirtschaftsregion Fulda sind wir auf einem guten Weg, den wir fortsetzen sollten – in unserem eigenen Interesse.“

„Unsere Aktivitäten fließen in den Maßnahmenkatalog der Ausbildungsmarktkonferenz ein und münden in eine Nachvermittlungsaktion für unversorgte Jugendliche. Auch in diesem Jahr organisieren die Agentur für Arbeit und die Kreishandwerkerschaft Fulda unter Federführung der IHK am 30. Oktober gemeinsam diese Veranstaltung“, so IHK-Hauptgeschäftsführer Stefan Schunck. „Zu bewältigen ist diese Aufgabe nur in einem funktionierenden Netzwerk“, unterstrich Schunck. In diesem Zusammenhang sei die Ausbildungsmarktkonferenz am 13. November die entscheidende Klammer. Auch künftig werde die IHK Fulda alles unternehmen, um den Pakt zum Erfolg zu führen und das Ausbildungsnetzwerk in der Region weiter zu stärken.

Dass der Fachkräftemangel bereits heute eine Gefahr für den Aufschwung in Deutschland sei, bestätigte Armin Gerbeth, Leiter Berufsbildung bei der IHK-Fulda. Viele Unternehmen hätten die Gefahren des Fachkräftemangels aber bereits erkannt, ist Gerbeth überzeugt. So wurden in der Metalltechnik 29 Prozent, in der Elektrobranche 23 Prozent und im Verkehrsgewerbe sogar 81 Prozent mehr Ausbildungsverträge abgeschlossen.

Die IHK schrieb 717 Betriebe an. Die Seniorberater der IHK – ehemalige Führungskräfte der Wirtschaft, die ehrenamtlich Ausbildungsplätze akquirieren – sprachen 125 Betriebe an, besuchten fast 60 Betriebe persönlich und leisteten viel Überzeugungsarbeit. Präsident Sorg lobte ausdrücklich das vorbildliche Engagement der 20 Berater, die auch in diesem Jahr wieder entscheidend zu dem guten Ergebnis beitrugen.

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